ABBA – Voyage: Fast alles von der Resterampe

Bevor ich auf das neue ABBA-Album „Voyage“ eingehe, muss ich etwas ausholen: Ich habe bis heute keine Ahnung, warum mein Onkel diese Platte bei sich rumstehen hatte. Der Mann war damals und ist bis heute verliebt in Mireille Mathieu und deshalb dachte ich mir, ich leihe mir die Platte mal aus. Schließlich klang dieses eine Stück nicht unbedingt nach dem Hitparaden-Mist aus der Hitparade. Und ich hatte recht, das war doch eine zwölfsaitige Gitarre direkt am Anfang. Ein Song nach dem anderen ging sofort ins Ohr. Am Ende dann ein Instrumental. Ich war hin und weg. Doch irgendwann hat mein Onkel gemerkt, dass die Platte verschwunden war – ich musste sie notgedrungen zurückgeben.

Passiert ist das ganze vor genau 45 Jahren. Die Platte hieß „Arrival“ und wenn man einen Anfang sucht, um bei ABBA einzusteigen, dem sei diese Platte empfohlen. Natürlich als Vinyl, nichts anderes. Mit diesem Album wurde die Band auch für Leute interessant, die sonst am liebsten Rockmusik oder sogar Progressive Rock hörten. Das folgende Album hieß konsequenterweise direkt „The Album“ und hatte mit „Eagles“ und „The Name Of The Game“ zwei weitere Songs an Bord, die bis heute nichts an Reiz verloren haben. Und auch die Alben danach hatten immer ein, zwei Stücke dabei, die eine gewisse Komplexität hatten.

Im Video: Abba – Voyage (Ltd. Amazon excl. Orange Vinyl) – Unboxing

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Hätte „Voyage“ doch nur mehr Stücke dabei, die in diese Richtung gehen. Tun sie leider nicht. Erstaunlicherweise sind es genau die ersten beiden veröffentlichten Songs „I Still Have Faith In You“ und „Don’t Shut Me Down“, die noch am ehesten eine gewisse Komplexität aufweisen, damit sie auch für mich interessant genug sind.

Der Rest ist eher von der Resterampe und aus dem Archiv. Dennoch, die Platte ist immer noch attraktiver als beispielsweise das neue Album von Ed Sheeran. Und dies liegt nicht am Melodienreichtum, den bringt Ed auch mit. Es sind die Arrangements aus den späten siebziger und frühen achtziger Jahren, die den Reiz der Platte ausmachen. Darauf und nur darauf habe ich gewartet.

Heute produziert und arrangiert kaum noch jemand Songs und schöpft dabei aus dem Vollen. Auch Abba machen dies nicht unbedingt – manchmal klingt es nach Konserve und nicht nach richtigen Streichern. Aber egal. Es sind immer noch die Sounds und natürlich die Stimmen der beiden Frauen, die nach wie vor unglaublich attraktiv klingen. Deshalb gibt es von mir den Nostalgie-Bonus und deshalb gehört diese Platte auch ins Regal, und zwar genau neben den anderen Alben von Abba. Also, geht los und holt euch „Arrival“ und „The Album“ und die anderen großartigen Platten, natürlich inklusive „Voyage“.

Erscheinungsjahr2021
HerkunftslandEU
Labelcode LC 00309
Barcode6 02438 69065 7
PreisIm November 2021 für ca. 30 Euro über Amazon gekauft
Anspieltipps „I Still Have Faith In You“ und „Don’t Shut Me Down“
Daten zur hier bewerteten Pressung

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