Bar Song: Shaboozey macht 20 Jahre altes Lied zum Country-Hit

Bevor der Bar Song „Tipsy“ von Shaboozey die Billboard-Charts eroberte und in Pubs, Bars und Tavernen auf der ganzen Welt gespielt wurde, gab es eine durchaus interessante Reise, die ihn zu diesem Punkt brachte. Und die originale Version des Country-Hits dürfte der ein oder andere aus den Anfängen der Nullerjahre auch noch kennen.

Die frühen Jahre

Collins Oena Chibu, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Shaboozey, wurde in Virginia geboren. Sein Künstlername leitet sich von einer falschen Aussprache seines Nachnamens „Chibu“ ab, was im Igbo „Göttin-König“ bedeutet. Schon als Kind war Collins von Musik fasziniert. Eine seiner frühesten musikalischen Erinnerungen soll das Anschauen von Musikvideos von Cash Money Records auf der US-amerikanischen Musikvideoshow „106 & Park“ gewesen sein.

Virginia war für Shaboozey ein idealer Nährboden, um seine künstlerischen Träume zu verfolgen. Sein Vater, der sich durch harte Arbeit in verschiedenen Jobs – von Tellerwäscher bis Automechaniker – ein Studium in Texas finanzierte, vermittelte ihm wichtige Werte wie Fleiß und Durchhaltevermögen. Diese Prinzipien haben Collins durch sein gesamtes Leben begleitet und prägten seine künstlerische Laufbahn.

Musikalische Einflüsse und Inspirationen

Shaboozeys musikalischer Horizont wurde nicht nur durch traditionelle nigerianische Musik erweitert, die sein Vater ihm zeigte, sondern auch durch Country-Musiker wie Kenny Rogers und Willie Nelson. Doch es waren nicht nur Country-Musiker, die ihn inspirierten. Auch kulturelle Ikonen aus Virginia wie Pharrell, Missy Elliott und Timbaland, die für ihre kreative Innovation und künstlerische Originalität bekannt sind, beeinflussten ihn stark.

Diese Vielfalt an Einflüssen ermöglichte es Shaboozey, seine eigene, unverwechselbare künstlerische Identität zu entwickeln.

Die Liebe zum Geschichtenerzählen

Bevor Shaboozey seine musikalische Karriere startete, galt seine erste Liebe dem Geschichtenerzählen. Er träumte davon, Schriftsteller zu werden und begann mit dem Schreiben von Drehbüchern und Entwürfen für Musicals. Parallel dazu drehte er Videos und Kurzfilme.

Diese Leidenschaft für Erzählungen spiegelt sich auch in seiner Musik wider. Sein erstes Album „Lady Wrangler“ aus dem Jahr 2018 wurde von vier halben Minuten langen Kurzfilmen begleitet. Seitdem ist Shaboozey immer geschickter darin geworden, Audio- und visuelle Elemente zu verschmelzen. Im Jahr 2022 veröffentlichte er selbstregierte Musikvideos zu den Songs „Rodeo“, „World Champion“, „Tall Boy“ und „Beverly Hills“, die von seinem zweiten Album „Cowboys Live Forever, Outlaws Never Die“ stammen.

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Der Weg zum Bar Song

Im Jahr 2014 veröffentlichte Shaboozey seinen ersten Song „Jeff Gordon“. Der Song unterscheidet sich stark von seinen heutigen Werken und orientierte sich mehr am Hip-Hop, ohne jegliche Anzeichen von Country-Elementen oder seinen verzaubernden Gesang. Obwohl dieser Song nicht seinen heutigen Stil widerspiegelt, war er bei seinen Fans auf Soundcloud ein großer Hit und verkörperte die Vibes der damaligen Zeit. Aber bereits zehn Jahre zuvor wurde der Grundstein für seinen weltweiten Erfolg gelegt. Denn damals veröffentlichte der Rapper J-Kwon seinen Hit „Tipsy“, auf dem der Bar Song basiert.

A Bar Song basiert auf J-Kwon’s Tipsy

J-Kwon, ein Rapper aus St. Louis, erlebte seinen großen Durchbruch im Jahr 2004, als sein Song „Tipsy“ Platz 2 der Billboard Hot 100 erreichte. Kwons Lebensgeschichte ist ebenso beeindruckend wie inspirierend. Vom Schlafen in Autos und dem Essen aus Mülltonnen hat sich der als Jerrell Jones geborene Künstler zum Millionärsrapper hochgearbeitet, der es sogar schaffte, in den Charts mit Usher zu konkurrieren und im Finale der 20. Staffel von Saturday Night Live aufzutreten – und das alles vor seinem Highschool-Abschluss.

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„Tipsy“ wurde im Januar 2004 veröffentlicht und stieg schnell bis auf Platz 2 der Hot 100 auf, wo es von Ushers „Yeah!“ verdrängt wurde – ein häufiges Schicksal für viele Hits dieses Jahres. Das Album „Hood Hop“, auf dem „Tipsy“ enthalten ist, wurde im April veröffentlicht und erreichte mit 125.000 verkauften Exemplaren in der ersten Woche Platz 7 der Billboard 200.

Der Durchbruch mit „Tipsy“

„A Bar Song (Tipsy)“ wurde im April über American Dogwood/EMPIRE veröffentlicht und erreichte diese Woche Platz 36 der Hot 100, während Shaboozey in den Emerging Artists Charts auf Platz 1 sprang und auch die Digital Song Sales sowie die Country Digital Song Sales Charts anführte.

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Where I’Ve Been, Isn’T Where I’M Going

Shaboozey hat J-Kwons ikonische Hook und den Flow von „Tipsy“ übernommen und ihnen einen Country-Twist verpasst, wodurch der Song einen einzigartigen neuen Charakter erhielt. Der Song erschien auf Where I’ve Been, Isn’t Where I’m Going*, welches sein drittes Studioalbum ist.

Das Lied wurde bei Spotify inzwischen fast eine halbe Milliarde gestreamt, Stand Juli 2024. Doch dieser Erfolg brachte auch Herausforderungen mit sich. In seinem Song „My Fault“ spricht Shaboozey darüber, dass alle seine Freunde Karrieren haben. Aber seine eigene Karriere möglicherweise bereits vorbei sein könnte, wenn er nicht für einen viralen Moment seine Seele verkauft. Manche glauben, dass er damit auf den Erfolg von „Tipsy“ anspielt und die Erwartungen, die dieser Erfolg mit sich brachte, bedauert.

Worum es im Bar Song geht

Es ist ein unwiderstehlich eingängiges Country-Stück, das die Hörer zum Mitwippen bringt und sie gleichzeitig die Texte nachempfinden lässt. Shaboozey beklagt seine stetig wachsenden Ausgaben und fragt sich: „This 9-to-5 ain’t workin‘ / Why the hell do I work so hard? / I can’t worry about my problems / I can’t take ‚em when I’m gone.“

Im Refrain sucht Shaboozey Zuflucht in der örtlichen Bar, um seiner harten Realität zu entfliehen. „Pour me up a double shot of whiskey / They know me and Jack Daniel’s got a history / There’s a party downtown near 5th Street / Everybody at the bar gettin‘ tipsy.“ Im weiteren Verlauf des Songs betont er, dass er „ain’t changin‘ for a check“ und gesteht, dass er um 10 Uhr morgens immer noch betrunken aufwacht. Trotzdem lässt er sich davon nicht abhalten, wieder aufzustehen und das Ganze noch einmal zu erleben. Denn das mache einfach zu viel Spaß.

Fazit

Shaboozey hat sich stets weiterentwickelt und seine musikalische Reise geht weiter. Sein Song „Annabelle“, eine Mischung aus Country und Rap, ist ein weiteres Beispiel für seine ambitionierten Ziele. In diesem Song spricht er von Rache und beschuldigt eine Frau der Untreue. Trotz seines melancholischen Tons ist der Song ein echter Country-Hit. Der Song „Last of My Kind“ von Shaboozey behandelt gesellschaftliche Probleme. Es geht um einem Mann, der sich als einzigartig und unnachahmlich beschreibt. Er hebt hervor, dass er der Letzte seiner Art ist, mit einer harten und widerstandsfähigen Lebensweise. Der Protagonist erzählt von illegalen Aktivitäten und dem Vermeiden von Polizisten. Er betont, dass es schwer sein wird, jemanden wie ihn zu finden, und gibt Ratschläge, das innere Feuer am Brennen zu halten. Trotz vieler Herausforderungen und Schwierigkeiten bleibt er stark und wartet auf seine Zeit, um zu glänzen. Die wiederholte Zeile „I’m the last of my kind“ unterstreicht seine (Shaboozeys!?) Einzigartigkeit.

Shaboozey zeigt, dass er erst am Anfang steht und noch viel Potenzial hat. Seine Fähigkeit, einen zwanzig Jahre alten Hip-Hop-Song zu einem Country-Hit zu verwandeln, sucht seinesgleichen. Mit seinem Song „Tipsy“ hat er nicht nur die Billboard-Charts erobert, sondern auch gezeigt, dass Authentizität und Kreativität in der Musik immer noch wertgeschätzt werden.

Dieser Erfolg verdeutlicht nicht nur Shaboozeys kreatives Talent, sondern auch die zeitlose Natur von J-Kwons „Tipsy“, das auch zwei Jahrzehnte später noch die Massen begeistert.

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