Die schönsten ersten Songs auf Alben

Intros hatten wir ja schon, jetzt gibt es die schönsten ersten Songs auf Alben. Und davon gibt es natürlich reichlich. Der erste Song ist immer auch eine Art Aushängeschild, ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommt. Manchmal gibt es allerdings auch Ausnahmen, zum Beispiel, wenn der erste Song auch der beste Song eines Albums ist und der Rest der Scheibe einfach nur Mist. Auch dazu gibt es hier Beispiele. Also, los gehts mit den schönsten ersten Songs auf Alben.

Steve Hackett – Narnia

Das zweite Soloalbum von Steve Hackett und sein erstes Album nach seinem Ausstieg bei Genesis beginnt mit diesem Song. Ich bin mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass Steve das Intro auf einer zwölfsaitigen Gitarre zupft. Zumindest klingt es danach. Live hat er dies auf der E-Gitarre gespielt. Ist aber auch egal, denn nach 48 Sekunden übernimmt Steve Walsh den Gesang. Der Sänger von Kansas macht seine Sache perfekt, es gibt aber auch noch eine alternative Fassung, bei der John Perry den Gesang übernimmt. Bitte unbedingt beide Fassungen anhören und sich eine eigene Meinung bilden. Eine der schönsten Songs, die Hackett jemals komponiert hat. Der Rest des Albums ist nur für Fans.

Queen – Mustapha

Bis heute spreche ich immer nur von „Ibrahim“, wenn ich diese Song nennen. Das kommt davon, dass Freddie Mercury genau das singt, wenn der Song startet. Es ist dieser eine wunderbare Effekt, wenn man denkt, dass das Stück seine Stärken bereits ausgepielt hat. Und dann setzt die ganze Band ein, und es wird unglaublich laut und Brian Mays Gitarre kommt von einem anderen Planeten. Göttlich.

Supertramp – Cannonball

Der Ausstieg von Roger Hodgson war für mich schockierend. Vielleicht vergleichbar mit dem Ausstieg von Robbie Williams bei Take That (kleiner Scherz). Doch dann dachte ich mir, gut, dann gibt es eben bald von Supertramp und Roger Hodgson zwei Alben im gleichen Jahr. War auch so, allerdings hinterließ Roger eine viel zu große Lücke bei Supertramp, die die Band nicht schließen konnte. Auch nicht mit David Gilmour an der Lead-Gitarre, allerdings nicht bei diesem Stück. Was auch gut so ist. „Cannonball“ klingt erstklassig abgemischt und sehr transparent und ist Rick Davies letzter kompositorischer Höhepunkt. Die Alben nach „Brother were you bound“ sind alle ausnahmslos für die Mülltonne.

Joan Armatrading – Woncha come on home

Ich habe ja bereits das dritte Album von Joan Armatrading in den höchsten Tönen gelobt. Der Opener vom Nachfolge-Album „Show some emotion“ ist so unfassbar gut, dass er unbedingt in diese Liste gehört. Vor allem das Solo, gespielt mit einer Art „Daumenklavier“ habt ihr so noch nie gehört. Und dann diese Stimme von Joan und die gezupften Gitarrensaiten, das alles ergibt einen Gänsehautmoment, der immer wieder zurückkehrt, wenn man das Album auflegt. Vinyl natürlich.

Elvis Costello – Beyond belief

Im Radio wurde 1982 das neue Album von Elvis Costello mit dem zweiten Song „Tears before bedtime“ vorgestellt und ich bin sofort los, um mir die Scheibe zu besorgen. Das Album startet mit „Beyond belief“ und ich bin bis heute auf der Suche nach dem Chorus, dem Refrain, den es nicht gibt. Elvis Costello ist ein Meister des Wortes, er packt alles in einen Text, singbar oder nicht, die Musik hat sich unterzuordnen, was sie hier auch tut. Es sind die tiefen Töne des Basses oder der E-Gitarre, die die Bassdrum begleiten, und die den Song eröffnen. Das beste Album von Costello, meiner Meinung nach. Produziert von Geoff Emerick, wer kennt ihn nicht?

Wolf Maahn – Venus

Oh ja, auch Wolf Maahn kann einen guten Opener komponieren. Mit „Venus“ eröffnet Wolf das zweitbeste Album seiner Karriere, leider auch schon über 30 Jahre her. Was mich damals besonders begeistert hat, war der zweite Song des Albums, ein absoluter Knaller, den heute keiner mehr auf dem Schirm hat. Aber jetzt und hier geht es ja um Opener. Die Venus kommt auch live gut rüber und ist bis heute nicht gealtert. Lieber Wolf Maahn, danke für den wunderbaren Reim „Los, nimm mich mit zur Venus“. Bis heute bin ich total verliebt in Dich.

Barry Gibb – In the Now

Es hat viel zu lange gedauert, bis Barry seine Trauer über den Verlust seiner drei Brüder verarbeitet hat. Doch mit dem Opener seines gleichnamigen Soloalbums ist er wieder da, wo er hingehört – auf den Popolymp der Musikgeschichte. Der Song geht sofort ins Ohr und bleibt hängen wie eben alle Hits der Bee Gees. Leider ist der Rest des Albums nicht annähernd so catchy wie dieses Stück.

Paul Brady – Crazy Dreams

Ich hatte das Glück, Paul Brady live zu sehen. Damals saß Terry Williams am Schlagzeug als sie „Crazy Dreams“ spielten. Und während die Studio-Fassung des Songs viele Ghost Notes besaß, spielt Terry genau diese aus. Jede Lücke wurde gefüllt und bis heute ist die Live-Fassung für mich die bessere Wahl. Gibt es leider noch nicht bei YouTube sondern nur auf einer Cassette, die mir mein Freund René überspielt hat. Trotzdem klingt die Studio-Fassung crisp und transparent und der Song steht für das ganze Album. Allright.

Tom Petty – Wildflowers

Seit einiger Zeit gibt es von diesem Stück auch eine Demo-Fassung, die schon alles beinhaltet, was die Studio-Aufnahme natürlich voll ausspielt. Rick Rubin mußte nicht viel tun, er konnte das Stück nicht verbessern. Tom Petty war ein genialer Komponist und ist leider viel zu früh verstorben. Seine Alben waren nicht immer konsistent, es gab meiner Meinung nach immer ein paar Füller, aber das „Wildfllowers“-Album ist komplett gut und unwiderstehlich schön wie Wildblumen eben so sind.

Fleetwood Mac – Second Hand News

Ich bin erst zwei Jahre nach der Veröffentlichung dahinter gekommen, was für ein unfassbar gutes Album „Rumours“ ist. „Dreams“ lief im Radio und das war der Auslöser für meine Fleetwood Mac Phase, die direkt beim mir 1979 direkt mit dem Album „Tusk“ weiterging. Doch der Opener von Rumours ist und bleibt auch der Opener für „Dreams“ – die beiden Stücke hängen für mich einfach zusammen. Wer also „Second hand news“ hört, wird niemals und auf keinen Fall direkt danach die Nadel von der Scheibe heben. Ich schwöre.

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