Was sind Original Pressing, Repress & Remaster?

Schallplatten haben in den letzten Jahren ein beeindruckendes Comeback erlebt. Inmitten dieses Vinyl-Revivals gibt es jedoch oft Verwirrung um Begriffe wie „Original Pressing“, „Repress“ und „Remaster“. Diese Begriffe sind durchaus wichtig, um den Wert und die Qualität einer Schallplatte zu verstehen. In diesem Blog-Artikel lernen Sie die Unterschiede zwischen diesen drei Begriffen kennen.

Original Pressing

Eine Original Pressing bezeichnet die allererste Veröffentlichung einer Schallplatte. Dies war das erste Mal, dass ein Album, eine EP oder eine Single überhaupt gepresst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Oft wird dies auch als „Vintage Pressing“ oder „Original Issue“ bezeichnet. Sammler verwenden auch den Begriff „OG Press“.

Ein Beispiel dafür ist das erste Album der Beatles, Please Please Me, das 1963 von der Plattenfirma Parlophone in Mono veröffentlicht wurde. Wenn Sie eine dieser Platten besitzen, haben Sie eine Originale Pressing.

Es ist wichtig, Original Pressing nicht mit einer First Pressing zu verwechseln. Denn eine First Pressing stammt aus den ersten, originalen Masterbändern und wird oft als Testpressung oder Acetat-Pressung bezeichnet. Diese Platten sind extrem selten und werden oft zu hohen Preisen gehandelt, da sie eine herausragende Klangqualität besitzen.

Beim Kauf einer First Pressing sollten Sie genau recherchieren und auf Details wie das Herkunftsland, das Pressjahr, die Plattenfirma und ob sie in Mono oder Stereo gepresst wurde, achten. So vermeiden Sie teure Fehler und schützen sich vor Bootlegs.

Was ist eine Acetat-Pressung?

Ein Acetat oder Azetat bezieht sich auf eine spezielle Art von Schallplatte, die ursprünglich als Lack-Dubplate bekannt war. Diese Dubplates wurden aus einer dünnen Aluminiumplatte hergestellt, die mit einer Acetat-Beschichtung versehen war, in die das Audiomaterial geschnitten wurde. Lack-Dubplates zeichnen sich durch ihre geringere Lebensdauer im Vergleich zu gepressten Schallplatten aus. Der Begriff Acetat wurde verwendet, bevor der Begriff Dubplate aufkam. Mittlerweile gibt es auch Vinyl-Dubplates, die langlebiger sind und sich bei professioneller Herstellung nicht von gepresstem Vinyl unterscheiden.

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Repress

Ein Repressing ist eine erneute Pressung eines Albums, einer EP oder einer Single, die von den originalen Masterbändern stammt. Obwohl es sich um die zweite, dritte oder sogar zwanzigste Pressung handeln kann, bleibt das Ausgangsmaterial dasselbe. Dadurch sollte die Klangqualität eines Repressing identisch mit der einer Original Pressing sein.

Repressings sind besonders nützlich, wenn das Original schwer zu finden oder sehr teuer ist. Sammler, die den Klang eines Albums ohne den hohen Preis einer Original Pressing genießen möchten, greifen oft zu Repressings.

Remaster

Ein Remaster bedeutet, dass das Plattenunternehmen ein neues Masterband eines bestehenden Aufnahmematerials erstellt, um die Klangqualität zu verbessern. Dabei werden die digitalen Dateien der originalen Masterbänder bearbeitet, um zum Beispiel mehr Bass hinzuzufügen, die Tonhöhe zu korrigieren oder Rauschen zu reduzieren.

Obwohl dies auf den ersten Blick vorteilhaft erscheint, kann es auch zu Problemen führen. Wenn bei der Bearbeitung Fehler gemacht werden, kann der Klang sogar schlechter werden. Hier kommen Begriffe wie „Loudness Wars“ und Überkompression ins Spiel, die oft zu einer Verschlechterung der Klangqualität führen.

Deshalb ist es wichtig, dass ein Remaster von einem erfahrenen Toningenieur durchgeführt wird. Andernfalls kann die Klangqualität variieren und es ist unklar, ob die neue Version besser oder schlechter klingt.

Was sind Loudness Wars?

Die Loudness Wars bezeichnen einen Wettbewerb in der Musikindustrie, bei dem Musikproduktionen immer lauter abgemischt werden, um aufzufallen. Dies wird durch Kompression und Limiting erreicht, wodurch die dynamischen Unterschiede in der Musik verringert werden. Bei Schallplatten führt dieser Trend zu einem schlechteren Klang, da die übermäßige Kompression die feinen Details und die natürliche Dynamik der Musik zerstört. Zudem kann die Tonqualität darunter leiden, da Schallplatten begrenzten Platz für die Rillen haben und laute Abmischungen dazu führen können, dass die Nadel Schwierigkeiten hat, die komplexeren, übermäßig komprimierten Rillen richtig zu lesen.

Weitere Faktoren, die die Klangqualität beeinflussen

Abgesehen von den Unterschieden zwischen Original Pressing, Repress und Remaster gibt es viele andere Faktoren, die die Klangqualität einer Schallplatte beeinflussen:

  1. Vinylmaterial: Wurde neues oder recyceltes Vinyl verwendet?
  2. Gewicht der Schallplatte: Handelt es sich um Standardgewicht, 180 Gramm oder 200 Gramm Vinyl?
  3. Toningenieur: Wer war der Mastering-Ingenieur und wie kompetent war er?
  4. Masterquellen: Wurden digitale oder analoge Master verwendet?
  5. Kompression: Wurde Kompression eingesetzt und wenn ja, in welchem Ausmaß?
  6. Plattenfirma: Welche Plattenfirma hat die Schallplatte gepresst und wie ist deren Qualitätskontrolle?

Diese Faktoren sind oft noch wichtiger als die Frage, ob es sich um eine Original Pressing, ein Repressing oder ein Remaster handelt. Unternehmen wie Mobile Fidelity Sound Lab oder Music On Vinyl sind bekannt für ihre hohe Qualität, während andere weniger zuverlässige Ergebnisse liefern können.

Fazit: Originalpressung, Nachpressung oder Remaster?

Beim Sammeln von Schallplatten ist es wichtig, nicht nur die Begriffe Original Pressing, Repressing und Remaster zu verstehen, sondern auch die vielen anderen Faktoren, die die Klangqualität beeinflussen können. Jeder Sammler hat unterschiedliche Vorlieben und Prioritäten, aber das Ziel aller ist immer, die bestmögliche Klangqualität zu erreichen.

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