Die besten Musik-Streaming-Dienste im Vergleich

Musik-Streaming ist heute der dominierende Weg, Musik zu hören – bequem, jederzeit und überall verfügbar. Entsprechend groß ist die Auswahl an Anbietern, die alle um die Gunst der Hörer konkurrieren. Doch welcher Dienst passt am besten zu Ihren Bedürfnissen? In diesem umfassenden Vergleich stellen wir die 10 größten Musik-Streaming-Dienste vor und bewerten sie anhand wichtiger Kriterien: Preis, Audioqualität, Musikauswahl, Benutzerfreundlichkeit und Plattformverfügbarkeit. Eine ausführliche Vergleichstabelle am Anfang bietet zudem direkt eine klare Übersicht über alle Dienste.

Vergleichstabelle der Top 10 Musik-Streaming-Dienste

Vergleich Musik-Streaming-Dienste
AnbieterPreisAudioqualitätMusikauswahlBesondere FeaturesPlattformen
SpotifyGratis / Premium 10,99 €320 kbps Ogg Vorbis>100 Mio. SongsBeste Playlists, Podcasts, Top-EmpfehlungenAlle Geräte, Alexa, Google Assistant
Apple Music10,99 € (kein Free)Lossless, Hi-Res, Dolby Atmos>100 Mio. SongsTop für Apple-Nutzer, MusikvideosApple-Ökosystem, Android, Web
Amazon Music Unlimited9,99 € (Prime) / 10,99 €Lossless, Hi-Res, 3D-Audio>100 Mio. SongsInklusive für Prime-Kunden, Bundesliga-LiveEcho, Fire TV, Android Auto, CarPlay
YouTube MusicGratis / Premium 10,99 €256 kbps AAC>100 Mio. Songs + YouTube-InhalteMusikvideos, Remixes, Fan-UploadsAndroid, iOS, Web, Chromecast
DeezerGratis / Premium 11,99 €FLAC Lossless>120 Mio. SongsSongCatcher, Flow-Mix, HörbücherAlexa, Google Assistant, CarPlay
TidalHiFi 10,99 € / HiFi Plus 19,99 €FLAC, Hi-Res, Dolby Atmos>100 Mio. SongsHöchste Audioqualität, MusikvideosHigh-End HiFi-Systeme, Sonos, Roon
Qobuz14,99 € (kein Free)FLAC, Hi-Res bis 24-bit80–100 Mio. SongsFür Audiophile, viele BookletsHiFi-Streamer, Desktop, CarPlay
Napster10,99 €FLAC Lossless>110 Mio. SongsGroße Hörbuch-AuswahlWindows, Sonos, Auto-Integration
SoundCloudGratis / Go+ 9,99 €256 kbps AAC>200 Mio. SongsRemixes, Mixtapes, Indie-MusikWeb, iOS, Android, Sonos
RTL+ Musik12,99 € (inkl. Video & Hörbücher)FLAC Lossless (Deezer Basis)>120 Mio. SongsMusik + TV/Serien, Hörbuch-FlatrateSmart-TVs, Web, CarPlay (bald)

Wichtige Kriterien bei Musik-Streaming-Diensten

Bevor wir ins Detail gehen, hier ein Überblick, worauf Sie bei der Wahl eines Streaming-Anbieters achten sollten:

Preis

Wie viel kostet der Dienst pro Monat? Gibt es ein kostenloses werbefinanziertes Angebot oder Probeabos? Viele Premium-Abos liegen um 10 € pro Monat für Einzelnutzer, oft mit Rabatten für Familien, Studenten oder bestimmte Bündelangebote. Einige Dienste bieten kostenlose Varianten mit Einschränkungen (Werbeunterbrechungen, kein Offline-Modus etc.), während andere ausschließlich kostenpflichtig sind. Achten Sie auch auf Family-Pläne (meist 5–6 Nutzer) und Studententarife, um Geld zu sparen.

Audioqualität

Unterschiede in der Klangqualität können für audiophile Hörer entscheidend sein. Standard ist bei vielen Anbietern eine komprimierte MP3/AAC-Qualität (verlustbehaftet) mit Bitraten zwischen 256 und 320 kbit/s, was bereits sehr gute Klangqualität bedeutet. Einige Dienste setzen jedoch noch einen drauf und bieten verlustfreies Audio in CD-Qualität (16 Bit/44,1 kHz) oder sogar Hi-Res-Audio (bis 24 Bit/192 kHz) für höchste Ansprüche. Prüfen Sie also, ob ein Dienst HiFi-Optionen oder Dolby Atmos/3D-Audio unterstützt, wenn Ihnen Klangqualität wichtig ist.

Musikauswahl

Die Größe und Vielfalt des Musikkatalogs entscheidet mit darüber, ob Sie Ihre Lieblingssongs finden. Die Marktführer bieten mittlerweile über 100 Millionen Songs aller Genres. Aber auch Exklusivinhalte spielen eine Rolle: Einige Plattformen locken mit exklusiven Alben, frühen Releases oder eigenproduzierten Podcasts. Auch Podcasts, Hörbücher oder Musikvideos können zum Angebot gehören – je nach Dienst und Ausrichtung.

Benutzerfreundlichkeit

Ein intuitives Interface und smarte Funktionen machen das Musikerlebnis angenehmer. Hierzu zählen personalisierte Empfehlungsalgorithmen (z.B. automatisch erstellte Playlists wie Spotifys „Discover Weekly“), Suchfunktionen (etwa Songsuche per Liedtext ), Lyrics-Anzeige für Mitsingen, Crossfade/Gapless-Playback für übergangsloses Abspielen sowie Offline-Modus und Playlist-Sharing. Auch Aspekte wie die Integration von Sprachassistenten (z.B. Siri, Alexa) oder die Möglichkeit, Inhalte nahtlos zwischen Geräten zu wechseln, gehören dazu. Unterschiede gibt es zudem bei der Kuratierung – manche Dienste setzen stark auf von KI generierte Playlists, andere auf redaktionelle Empfehlungen.

Plattformverfügbarkeit

Ein Streaming-Dienst nützt wenig, wenn er auf Ihren Geräten nicht läuft. Alle großen Anbieter unterstützen Smartphones (Android/iOS) und haben Desktop-Apps oder Webplayer für PC/Mac. Darüber hinaus lohnt der Blick auf Extras: Läuft der Dienst auf Smart-TVs oder Streaming-Sticks? Gibt es Unterstützung für Smart Speaker (Amazon Echo, Google Nest, Apple HomePod) oder Sprachsteuerung im Auto (Android Auto, Apple CarPlay)? Viele Dienste kooperieren mit Autoherstellern oder sind in Geräte von Drittanbietern (Soundanlagen, Spielkonsolen etc.) integrierbar. Stellen Sie sicher, dass Ihr favorisierter Dienst auf all Ihren bevorzugten Plattformen verfügbar ist.

Im Folgenden präsentieren wir die Top 10 Musik-Streaming-Anbieter und zeigen, wie sie in diesen Kategorien abschneiden. Jeder Dienst hat seine Stärken – ob beim Preis, bei der Soundqualität oder speziellen Features – und wir helfen Ihnen, die Unterschiede herauszufiltern.

Die 10 größten Musik-Streaming-Dienste im Detail

Spotify

Überblick

Spotify ist der unangefochtene Marktführer im Musik-Streaming und gilt für viele als Synonym dafür. Der 2006 in Schweden gestartete Dienst hat weltweit mit Abstand die meisten Nutzer – allein ~239 Millionen zahlende Abonnenten waren es Anfang 2024 (Plus zusätzlich Hunderte Millionen Free-Nutzer). Spotify bietet Zugriff auf einen Katalog von über 100 Millionen Songs (plus Millionen Podcast-Episoden) und ist in über 180 Ländern verfügbar. Das Erfolgskonzept: eine benutzerfreundliche App, sehr gutes Empfehlungs-System und flexible Tarifmodelle.

Preis

Spotify setzt auf ein Freemium-Modell. In der kostenlosen Version können Sie mit Werbung und gewissen Einschränkungen (begrenzt viele Song-Skips, erzwungener Shuffle-Modus auf Mobilgeräten) Musik hören. Für Premium fallen 10,99 € pro Monat für Einzelpersonen an. Daneben gibt es ein Duo-Abo für Paare (14,99 €) und ein Family-Abo für bis zu 6 Personen im selben Haushalt (17,99 €). Studenten erhalten Premium für ermäßigte 5,99 € im Monat. Alle Bezahlabos erlauben Offline-Hören und uneingeschränktes Überspringen von Tracks. Tipp: Spotify Premium kann häufig 1 Monat gratis getestet werden (für Neukunden).

Audioqualität

Spotify streamt derzeit in verlustbehafteter Qualität mit bis zu 320 kbit/s (Ogg Vorbis), was für die meisten Hörer eine hohe Klangqualität bedeutet. Eine Lossless-Option (Spotify HiFi) wurde zwar 2021 angekündigt, ist aber (Stand Anfang 2025) noch immer nicht verfügbar – hier hinkt Spotify Konkurrenten etwas hinterher. Für Podcasts wird bei Free-Nutzern teils mit niedrigerer Bitrate gestreamt, aber bei Musik ist der Qualitätsunterschied zu CD für ungeübte Ohren kaum wahrnehmbar. Audiophile, die explizit Hi-Res-Audio wünschen, werden jedoch bei anderen Diensten bedient (z.B. Tidal, Qobuz).

Musikauswahl

Mit über 100 Millionen Songs deckt Spotify nahezu alle Genres und Künstler ab – von den Charts bis zum Underground. Exklusive Musik gibt es kaum (Spotify setzt eher auf breite Verfügbarkeit), jedoch hat Spotify massiv in exklusive Podcasts investiert (z.B. Shows wie „Gemischtes Hack“ oder „Fest & Flauschig“ gibt es nur dort ). Darüber hinaus finden Sie auf Spotify Hörbücher inzwischen als eigene Kategorie, jedoch oft nur käuflich pro Stück (nicht im Abo enthalten). Insgesamt ist die Musikbibliothek exzellent; gelegentlich werden bestimmte Alben zeitverzögert veröffentlicht, wenn Künstler zeitlich begrenzte Exklusivdeals mit Konkurrenzdiensten haben, das ist aber die Ausnahme.

Benutzerfreundlichkeit

Die Spotify-App gilt als äußerst intuitiv und einsteigerfreundlich. Das Design ist übersichtlich, und Funktionen wie Playlist-Erstellung, Suche oder das Entdecken neuer Musik sind vorbildlich. Spotifys Algorithmus für personalisierte Empfehlungen wird oft als Branchenbester angesehen – etwa das wöchentliche Mixtape „Discover Weekly“ oder die täglichen Mix-Playlists treffen erstaunlich oft den Geschmack der Hörer. Auch die kuratierten Playlists (von „New Music Friday“ bis „Hot Hits Deutschland“) sind beliebt. Praktische Features wie Crossfade (Übergang zwischen Songs) und Gapless Playback (nahtloses Abspielen, wichtig z.B. bei Live-Alben) sind vorhanden und einstellbar. Seit Ende 2021 zeigt Spotify auch Songstexte an, sodass man bequem mitsingen kann. Zudem unterstützt Spotify Connect das einfache Streaming auf externe Lautsprecher – viele WLAN-Speaker, AV-Receiver und sogar Autos unterstützen Spotify Connect nativ.

Plattformen

Spotify ist überall verfügbar. Es gibt Apps für iOS und Android, eine Desktop-App für Windows/Mac sowie einen Web-Player im Browser. Spotify ist zudem auf Smart-TVs, Spielekonsolen und Smart Speakern (via Spotify Connect) nutzbar. In CarPlay und Android Auto ist Spotify integriert; für neuere Autos ohne diese Systeme bietet Spotify sogar eine eigene Car Thing-Hardware an (in begrenzten Märkten). Sprachassistenten wie Alexa und Google Assistant lassen sich mit Spotify koppeln (z.B. „Alexa, spiel Rock auf Spotify“). Unterm Strich müssen Sie kaum auf ein Gerät treffen, das Spotify nicht unterstützt.

Apple Music

Überblick

Apple Music ist Apples Antwort auf Spotify und seit 2015 auf dem Markt. Der Dienst ging aus der Übernahme von Beats Music hervor und ist tief in die Apple-Produktwelt integriert. Mit rund 100 Millionen Titeln und weltweit geschätzt über 100 Mio. Abonnenten gehört Apple Music zu den Top-Playern. Für Nutzer im Apple-Ökosystem (iPhone, iPad, Mac, HomePod) ist Apple Music oft die nahtloseste Lösung, aber der Dienst bemüht sich auch um Plattformunabhängigkeit (es gibt z.B. eine Android-App). Ein Markenzeichen sind kuratierte Inhalte und exklusive Veröffentlichungen, etwa Live-Radiosender und Konzertmitschnitte.

Preis

Apple Music kennt – im Gegensatz zu vielen Konkurrenten – kein dauerhaft kostenloses Angebot. Nach einer 1-monatigen Gratis-Testphase (für Neukunden) ist ein Abo nötig. Das Einzelabo kostet ebenfalls branchenübliche 10,99 € pro Monat. Ein Familien-Abo für bis zu 6 Personen liegt bei 16,99 € mtl. Studierende zahlen ermäßigt (ca. 4,99–5,99 €, in Deutschland 5,99 €). Bis vor kurzem bot Apple noch einen günstigeren Voice-Tarif (4,99 €) an, der nur via Siri sprachgesteuert funktionierte – dieses Experiment wurde Ende 2023 jedoch eingestellt. Insgesamt bewegt sich Apple Music preislich im Rahmen der Konkurrenz , nur dass es eben keine Gratis-Version mit Werbung gibt. Oft lässt sich Apple Music aber durch Aktionen (z.B. beim Kauf von Apple-Geräten oder via Mobilfunkanbieter) für mehrere Monate kostenlos nutzen.

Audioqualität

Apple Music punktet besonders im Bereich Sound: Seit Mitte 2021 bietet Apple ohne Aufpreis Lossless Audio an. Das bedeutet, alle Abonnenten können Songs in CD-Qualität (16 Bit/44,1 kHz) streamen und viele Titel sogar in Hi-Res-Qualität (24 Bit, bis 192 kHz), sofern passendes Equipment vorhanden ist. Die Lossless-Wiedergabe erfordert allerdings ein kabelgebundenes Headset oder DAC, da Bluetooth (inkl. AirPods) diese Datenraten nicht schafft. Zusätzlich unterstützt Apple Music 3D-Audio mit Dolby Atmos für räumlichen Klang – ein Feature, das auf Geräten wie AirPods (mit entsprechender Firmware) besonders beworben wird. Der Unterschied zu Standard-Streaming ist hörbar, wenn man gute Kopfhörer/Boxen hat. Für Audioliebhaber ist Apple Music damit sehr attraktiv, da man HiFi-Klang ohne Aufpreis bekommt (ähnlich wie bei Amazon Music). Die Standard-Streamingqualität bei Apple (wenn Lossless deaktiviert) liegt bei AAC 256 kbit/s, was ebenfalls hochwertig klingt.

Musikauswahl

Mit über 100 Millionen Songs bietet Apple Music eine riesige Bibliothek , die praktisch alle großen Labels und viele Indies umfasst. Apple war früher für exklusive Album-Releases bekannt – insbesondere große Künstler wie Taylor Swift, Drake oder The Weeknd brachten Alben teils zuerst auf Apple Music. Solche Deals sind heute rarer geworden, aber hin und wieder finden Nutzer Inhalte vor der offiziellen Veröffentlichung auf Apple Music (z.B. Pre-Release Streams oder exklusive Live-EPs).

Eine Besonderheit sind die 24/7-Radiosender wie Apple Music 1, Apple Music Hits und Country – moderierte Radios mit bekannten DJs, die weltweit live senden. Zudem integriert Apple Music die alte iTunes Match-Funktion: Eigene Musikdateien können in die Cloud Bibliothek hochgeladen werden (bis 100.000 Songs) und stehen dann zum Streaming bereit. Podcasts bietet Apple Music nicht (Apple hat dafür die separate Podcasts-App), dafür aber inzwischen über 100.000 Musikvideos zum Abruf. Wer klassische Musik liebt, profitiert vom neuen Apple Music Classical – einer eigenen App (inklusive im Abo) mit dem weltweit größten Klassik-Katalog und spezialisierten Suchfunktionen .

Benutzerfreundlichkeit

Für Apple-Nutzer ist die Integration unschlagbar: Apple Music ist auf iPhone, iPad, Mac und Apple Watch vorinstalliert bzw. tief eingebunden (Siri-Steuerung, Familienteilen, etc.). Die Benutzeroberfläche der Apple Music App ist modern, mit Fokus auf große Cover-Art und kuratierte Empfehlungen. Suchfunktion und Bibliotheksverwaltung sind leistungsfähig – man kann sogar Songs per Songtext suchen. Die Bedienung gilt insgesamt als intuitiv, wenn auch etwas „schwerer“ als Spotify (die App kann ressourcenhungrig sein).

Apple hat in den letzten Jahren bei personalisierter Musikempfehlung aufgeholt: Es gibt personalisierte Mixe (ähnlich Spotifys Daily Mixes) und kuratierte Playlists für verschiedene Stimmungen/Genres. Im Vergleich zu Spotify sind die automatischen Vorschläge aber teils weniger treffsicher, was vermutlich an Apples Zurückhaltung bei Nutzerdaten liegt.

Ein Vorteil: Die Songsynchronisation über die iCloud-Mediathek ermöglicht, dass eigene Playlists und hinzugefügte Musik nahtlos auf allen Geräten verfügbar sind. Lyrics werden als scrollende Texte eingeblendet (sehr schön gelöst für Karaoke-Fans). Seit iOS 17 unterstützt Apple Music nun auch Crossfade zwischen Titeln, ein Feature, das lange gefehlt hatte.

Einziger Nachteil: Außerhalb des Apple-Kosmos ist die Nutzung manchmal umständlich – etwa die Apple Music App auf Android funktioniert, hat aber nicht alle iOS-Features; auf Windows-PCs musste man lange iTunes nutzen (mittlerweile gibt es eine Apple Music Beta-App). Auch die direkte Integration in fremde Smart Speaker (wie Google Home) ist eingeschränkt – Apple pusht hier natürlich seinen HomePod. Insgesamt ist Apple Music für Apple-Fans ideal, für reine Android/Windows-Nutzer jedoch nur eine von vielen Optionen.

Plattformen

Apple Music läuft auf allen Apple-Geräten (iOS, macOS, watchOS, HomePod, Apple TV) problemlos. Darüber hinaus gibt es eine offizielle Android-App und einen Web-Player (music.apple.com) für Browser – damit ist grundsätzlich auch auf PC, Linux etc. Streaming möglich. CarPlay wird unterstützt; Android Auto hingegen lange nicht – seit 2022 gibt es aber Unterstützung auch dafür. Auf Amazon Echo-Geräten kann Apple Music als Standard-Musikdienst verknüpft werden (in Alexa-App einstellbar), sodass auch per Alexa Apple-Musik abgespielt werden kann.

Auf Google Nest-Smart Speakern ist Apple Music in einigen Ländern (inkl. Deutschland) inzwischen ebenfalls verfügbar. Smart-TVs von Samsung, LG und Konsorten bieten teils eigenständige Apple Music Apps. Einzig Konsolen (PlayStation, Xbox) haben keine Apple Music App – hier muss man über Workarounds (AirPlay, Spotify Connect als Alternative) gehen. Insgesamt hat Apple die Plattformunterstützung deutlich ausgeweitet, wenn auch nicht ganz so umfassend wie Spotify.

Amazon Music Unlimited

Überblick

Amazon Music* ist der Streaming-Service des Online-Riesen Amazon. Er gliedert sich in drei Angebote: Amazon Music Free (gratis mit Werbung, stark begrenzt), Amazon Music Prime (für Prime-Mitglieder inkl. ohne Zusatzkosten, mit Einschränkungen) und Amazon Music Unlimited (vollwertiger Premium-Dienst). Amazon Music Unlimited ist das eigentliche Konkurrenzprodukt zu Spotify & Co und bietet über 100 Millionen Songs on-demand. Insbesondere für bestehende Prime-Kunden ist Amazon Music attraktiv, da sie einen Teil des Angebots ohne Aufpreis nutzen können und für das Upgrade auf Unlimited teils Rabatt erhalten. Amazon positioniert sich stark über den Preis und die Integration ins eigene Ökosystem (Echo-Lautsprecher, Fire TV, Alexa).

Preis

Amazon Music Prime ist in der Prime-Mitgliedschaft enthalten – d.h. wer Prime (8,99 €/Monat oder 89 €/Jahr) abonniert hat, bekommt bereits eine Musik-Flatrate dazu. Allerdings ist Prime Music in der Funktionalität eingeschränkt: Man kann zwar werbefrei Musik hören, aber viele Alben/Playlists nur im Zufallsmodus (Shuffle) abspielen und hat kein vollständiges On-Demand für alle Songs. Für den vollen Zugriff gibt es Amazon Music Unlimited, das für Prime-Mitglieder 9,99 € pro Monat kostet (Einzelperson). Ohne Prime liegt der Preis bei 10,99 € mtl. – Amazon bestraft Nicht-Prime-Kunden also minimal.

Es gibt auch ein Familien-Abo für 16,99 € (bis 6 Personen) , einen Studentenplan für 5,99 € sowie einen speziellen Echo-only Tarif (Einzelgerät, nur auf einem Echo/FireTV nutzbar) für ~5 € im Monat. Amazon Music Free wiederum ist kostenlos für alle, aber mit Werbung und sehr begrenzter Auswahl (nur bestimmte Playlists und Radios). Insgesamt ist Amazon Music Unlimited preislich günstiger oder gleichauf mit der Konkurrenz – vor allem Prime-Mitglieder bekommen viel fürs Geld. Häufig gibt es Promotions, z.B. drei Monate gratis für Neukunden. Über das Amazon-Affiliate-Programm lässt sich Amazon Music Unlimited direkt über Amazon abonnieren (inkl. Gratis-Testphase), was für Prime-Kunden bequem und nahtlos ist.

Audioqualität

Amazon hat sich einen Namen gemacht, indem es HiFi-Klang ohne Aufpreis anbietet. Seit 2021 umfasst Music Unlimited standardmäßig HD– und Ultra HD-Streaming. HD entspricht dabei CD-Qualität (16 Bit/44,1 kHz) und Ultra HD bezeichnet Hi-Res-Audio bis 24 Bit/192 kHz. Ein großer Teil der über 100 Mio. Songs ist in HD verfügbar, Millionen Titel auch in Ultra HD. Zudem unterstützt Amazon 3D-Audioformate: Dolby Atmos und 360 Reality Audio für bestimmte Tracks (über geeignete Ausgabegeräte wie Echo Studio). Damit zieht Amazon qualitativ mit Tidal und Apple Music gleich – und das ohne teureres Abo. Die Standard-Streamingqualität für kompatible Geräte liegt bei 320 kbit/s AAC, falls kein HD ausgewählt wird. Dank der Alexa-Integration kann man per Sprache z.B. gezielt „spiel Musik in Ultra HD“ verlangen. Insgesamt ist Amazon Music für Klang-Enthusiasten sehr interessant, da man Hi-Res inklusive bekommt .

Musikauswahl

Über 100 Millionen Songs und tausende Podcasts umfasst der Katalog von Amazon Music Unlimited. Die Breite ist vergleichbar mit Spotify/Apple – von Pop, Rock, Hip-Hop bis Klassik und Schlager ist alles vertreten. Exklusive Musik-Inhalte sind bei Amazon eher selten. Allerdings hat Amazon im Podcast-Bereich aufgeholt und beispielsweise bekannte Formate (wie bestimmte True-Crime-Podcasts) exklusiv oder frühzeitig im Programm.

Auch Hörbücher sind seit Ende 2022 teilw. in Amazon Music integriert: Über eine Kooperation mit Audible stehen Prime- und Unlimited-Nutzern eine Auswahl an Hörbüchern und Hörspielen zur Verfügung (insbesondere im englischsprachigen Angebot) – ein Vorteil für Fans von Hörspielen. Ein Alleinstellungsmerkmal ist Amazons Live-Streams von Sportereignissen: Fußballfans können über Amazon Music z.B. Bundesliga-Spiele live als Audiostream hören (ähnlich klassischem Radio), was andere Musikdienste nicht bieten. Zudem gibt es spezielle Playlists kuratiert von Amazon nach Stimmungen, Genres und Anlässen. Insgesamt ist die Musikauswahl exzellent; wer bereits Prime nutzt, hat zudem in Prime Music Zugriff auf die gleichen 100 Mio. Songs, wenn auch nicht vollkommen frei wählbar .

Benutzerfreundlichkeit

Die Amazon Music-App hat sich über die Jahre verbessert, galt aber lange als nicht so schick wie Spotify oder Apple Music. Sie ist funktional und relativ übersichtlich, jedoch weniger aufwendig gestaltet. Für Prime-Nutzer kann die Unterscheidung zwischen Prime Music und Unlimited etwas verwirrend sein (Titel mit Schloss-Symbol erfordern Unlimited). Alexa ist ein zentrales Feature: In der mobilen App ist Alexa eingebaut , sodass man per Sprache Songs suchen oder überspringen kann. Das klappt in vielen Situationen gut („Alexa, spiel den neuesten Song von …“).

Die Empfehlungsalgorithmen von Amazon Music sind ok, aber nicht so fein abgestimmt wie bei Spotify – Amazon setzt mehr auf Mood- und Genre-Stationen. Es gibt eine personalisierte Playlist „Meine Soundtrack“ und automatisierte Mixe, aber hier hat Amazon Aufholbedarf. Positiv: Songtexte (X-Ray Lyrics) werden für viele Lieder angezeigt, teilweise mit Hintergründen zum Song. Die App bietet alle Standardfunktionen wie Playlists, Favoriten, Downloads für offline und so weiter. Ein kleiner Nachteil: Manche Nutzer berichten, dass die App etwas langsamer reagiert oder mehr Speicher braucht als nötig. Insgesamt ist die Bedienung solide, mit dem Extra der Sprachsteuerung als Pluspunkt.

Plattformen

Amazon Music* gibt es als App für iOS und Android, als Desktop-App für Windows/Mac und als Web-Player. Besonders verbreitet ist Amazon Music auf smarten Lautsprechern – alle Amazon Echo Geräte haben nahtlosen Zugriff (auf Zuruf) und können auch Multiroom mit Amazon Music. Auf Fire TV und Fire Tablets ist die App vorinstalliert. CarPlay und Android Auto werden unterstützt, sodass man Amazon Music im Auto nutzen kann. Auf Alexa-fähigen Geräten von Drittanbietern (z.B. Sonos oder Bose mit Alexa) funktioniert es ebenfalls.

Eine Integration in Google Assistant-Geräten gibt es nicht (Google bevorzugt YouTube Music). Auf Apple HomePod konnte man Amazon Music überraschenderweise ab 2020 ebenfalls als Standarddienst einrichten – Apple lässt hier Amazons Dienst zu. Insgesamt findet man Amazon Music auf vielen Plattformen – vor allem natürlich überall dort, wo Amazon selbst vertreten ist. Wer ein Amazon-Ökosystem zu Hause hat (Echo, Fire, etc.), für den ist Amazon Music die natürliche Wahl.

YouTube Music

Überblick

YouTube Music ist Googles Musikdienst und hat 2020 den Vorgänger Google Play Music abgelöst. Er kombiniert das klassische Streaming von offiziellen Songs mit der enormen Musiksammlung von YouTube – inklusive Musikvideos, Remixes, Live-Aufnahmen und User-Uploads. YouTube Music ist damit eine Hybrid-Plattform: Man findet praktisch jeden Song, der jemals auf YouTube hochgeladen wurde, oft auch inoffizielle oder rare Tracks. Mit weltweit über 80 Millionen Abonnenten (inkl. YouTube Premium) ist YouTube Music inzwischen ein Schwergewicht unter den Streaming-Services. Besonders attraktiv ist er für Nutzer, die ohnehin viel auf YouTube sind und von der Verzahnung von Video und Audio profitieren wollen.

Preis

YouTube Music gibt es in zwei Varianten: kostenlos mit Werbung und YouTube Music Premium (ohne Werbung, mit Zusatzfunktionen). Die Free-Version erlaubt das Streamen von Musik (Audio und Videos) mit Werbeeinblendungen zwischen den Tracks. Allerdings ist die Nutzung auf dem Smartphone stark eingeschränkt – der Bildschirm muss an sein (kein Hintergrund-Playback) und man kann nicht offline hören. Für 10,99 € pro Monat erhält man YouTube Music Premium , das werbefrei ist, Hintergrundwiedergabe ermöglicht und Downloads für Offline-Nutzung erlaubt. Familien zahlen 16,99 € (bis 5 Familienmitglieder) , Studenten ~5,49 €.

Eine Besonderheit ist das YouTube Premium Abo (11,99 € mtl.), in dem YouTube Music Premium enthalten ist. Wer also zusätzlich werbefreies normales YouTube (Video) genießen will, kann mit YouTube Premium beide Fliegen mit einer Klappe schlagen. Eine kostenlose Testphase von 1-3 Monaten ist bei Premium üblich. Insgesamt liegt YouTube Music preislich gleichauf mit Spotify & Co – der große Mehrwert steckt in der Kombination mit YouTube.

Audioqualität

In puncto Klangqualität war Google lange eher durchschnittlich aufgestellt. YouTube Music streamt Musik in AAC 256 kbit/s (bei Premium) bzw. teils geringerer Qualität bei der Gratisnutzung – das ist ähnlich wie Apple Music’s Standard und etwas unter Spotify (320 Ogg) einzustufen, aber für die meisten ausreichend. Lossless/Hi-Res-Audio bietet YouTube Music nicht an. Wer also Wert auf höchste Audioqualität legt, wird hier (noch) nicht fündig.

Allerdings punktet YouTube Music mit Musikvideos: Nahezu jeder Song kann wahlweise als Video oder reines Audio abgespielt werden. In der App gibt es einen Schalter, um zwischen Video- und Audio-Modus umzuschalten – perfekt, um z.B. ein Live-Konzert anzuschauen oder das offizielle Musikvideo zu einem Song zu sehen. Die reine Audioqualität der Videos ist nicht immer optimal (teilweise nur 128 kbit/s, je nach Upload), aber offizielle Vevo-Videos etc. haben ordentliche Qualität. Einen weiteren Vorteil hat YouTube Music: Es erlaubt User-Uploads von eigenen Musikdateien (bis 100k Songs), ähnlich wie früher Google Play Music. So können Sie Ihre raritäten oder lokale Musik hochladen und über die Cloud anhören. Summa summarum ist die Soundqualität solide, aber HiFi-Enthusiasten werden eher zu anderen Anbietern greifen.

Musikauswahl

Hier spielt YouTube Music seine einzigartige Stärke aus. Offiziell gibt Google „über 100 Millionen Songs“ lizenziert im Katalog an , vergleichbar mit Spotify. Doch darüber hinaus haben Sie Zugriff auf alle Musik-Videos von YouTube. Das heißt, Remixes, Cover-Versionen, Live-Auftritte, Fan-Made Edits, obskure B-Seiten – kurz: alles was auf YouTube existiert – ist durchsuch- und hörbar. Keine andere Plattform bietet so viel Vielfalt. Gerade bei Nischen, Oldies oder internationalen Inhalten finden Sie oft nur auf YouTube bestimmte Aufnahmen. Zudem hostet YouTube Music viele offizielle Remixe und DJ Sets, die woanders fehlen.

Exklusivinhalte im klassischen Sinne gibt es zwar nicht (YouTube kauft keine Alben exklusiv ein), aber viele Künstler stellen exklusive Live-Sessions oder Dokus auf YouTube, die man dann auch in YouTube Music findet. Podcasts integriert YouTube Music (noch) nicht in Deutschland, das läuft separat über YouTube/Google Podcasts. Hörbücher gibt es bisher auch nicht als Kategorie. Die Stärke ist wirklich die schiere Menge an Musik + Video. Ein Feature: Man kann Playlists mischen mit Videos und offiziellen Tracks. Falls ein Song mal nicht offiziell lizenziert ist, findet YouTube Music oft eine Alternative (z.B. Liveaufnahme oder Textvideo), sodass man die Musik trotzdem hören kann. Wer gern Musikvideos schaut oder Wert auf seltene Tracks legt, wird YouTube Music lieben.

Benutzerfreundlichkeit

Die YouTube Music App orientiert sich am Look von YouTube – schlicht und hell. Für eingefleischte YouTube-Nutzer wirkt vieles vertraut. Navigation und Suche funktionieren gut; dank Googles Kompetenz werden Suchanfragen (auch mit Schreibfehlern) meist richtig zugeordnet. Die App bietet personalisierte Mixtapes („Your Mix“ und einige Stimmungs-Mixes), sowie kuratierte Playlists nach Genres. Allerdings wird oft kritisiert, dass Googles Empfehlungs-Algorithmus noch nicht an die Rafinesse von Spotify heranreicht. Die Vorschläge verbessern sich stark, je mehr man hört, jedoch ist die Personalisierung manchmal eintöniger.

Ein nettes Feature sind standortbezogene Playlists: ist man z.B. im Urlaub am Strand, schlägt YouTube Music eine passende Playlist vor – eine originelle Idee. Was fehlt, sind ein paar Komfortfunktionen: Crossfade zwischen Songs ist (noch) nicht integriert; Lieder enden also abrupt, was bei Partyplaylists schade ist. Die Lyrics-Anzeige wurde vor einiger Zeit ergänzt, allerdings oft nur statisch (ohne Synchronisation). Positiv: Wechselt man zwischen dem reinen Audio und Video, bleibt die Stelle im Song erhalten – die Übergabe klappt fließend.

Hintergrundwiedergabe ist (wie erwähnt) Premium-Nutzern vorbehalten – für viele überhaupt der Grund zu zahlen. Insgesamt ist die Bedienung einfach, aber wer von Spotify kommt, vermisst evtl. einige komfortable Playlisten oder Social-Features (das Teilen von Songs/Playlists ist rudimentär vorhanden, aber es gibt z.B. keine eingebauten Spiele wie Spotify Wrapped – wobei YouTube sein eigenes „Recap“ hat).

Plattformen

YouTube Music gibt es als Apps für Android und iOS, sowie als Webbrowser-Version. Auf Android ist die App oft vorinstalliert (oder kommt via Update), auf Google Home/Nest-Lautsprechern ist YouTube Music der native Musikdienst. Android Auto und Apple CarPlay werden unterstützt. Auf Smart-TVs kann man YouTube Music über die normale YouTube App hören (es gibt keinen separaten TV-App, aber mit YouTube Premium kann man Videos im Hintergrund laufen lassen).

Sprachsteuerung mit Google Assistant funktioniert perfekt („Hey Google, spiel Jazz auf YouTube Music“). Auf Google Wear OS (Smartwatches) existiert ein Offline-fähiger YouTube Music App. Allerdings fehlt eine dedizierte Desktop-App – man nutzt hier den Webplayer. Auch auf Alexa-Lautsprechern oder HomePod ist YouTube Music nicht direkt verfügbar, da hier Konkurrenten-Sperren wirken. Dennoch: Für Android-User und alle, die viel im Google-Universum unterwegs sind, ist die Verfügbarkeit von YouTube Music hervorragend.

Deezer

Überblick

Deezer ist ein französischer Musikstreaming-Pionier (gegründet 2007) und besonders in Europa beliebt. Mit über 120 Millionen Titeln im Katalog prahlt Deezer sogar mit einer etwas größeren Songauswahl als die Wettbewerber. In Deutschland kennen viele Deezer durch Kooperationen – z.B. wurden Abos über GMX/Web.de oder Vodafone vergünstigt angeboten. Global hat Deezer zwar weniger Nutzer als Spotify oder Apple, bietet aber ein sehr ausgereiftes Produkt mit einigen einzigartigen Features. Der Dienst ist bekannt für seine personalisierte „Flow“-Funktion und dafür, früh auf Lossless-Audio gesetzt zu haben.

Preis

Deezer bewegt sich preislich im üblichen Rahmen, war aber zuletzt teils etwas teurer als Spotify & Co. Das Free-Angebot (mit Werbung) erlaubt Musik hören im Shuffle-Modus und mit eingeschränktem Songskip – vergleichbar zu Spotify Free. Deezer Premium (Einzelperson) kostet seit Ende 2023 11,99 € pro Monat in vielen EU-Ländern. Zuvor waren es 10,99 €, die Preiserhöhung brachte Deezer auf Augenhöhe mit Apple (in Frankreich, Dtl. etc.). Ein Studentenabo gibt es für ~5,99 €. Deezer Family (bis 6 Profile) wurde ebenfalls teurer und liegt jetzt bei 19,99 € mtl. in Europa – gewährt dafür bis zu 6 gleichzeitige Streams.

Interessant: Deezer bietet auch ein Duo-Abo (für 2 Personen) für ca. 15,99 € monatlich. Ein Vorteil gegenüber Spotify & Co.: Deezer verlangt nicht, dass Family- oder Duo-Mitglieder im gleichen Haushalt leben. Man kann das Abo also theoretisch mit Freunden teilen (offiziell erlaubt Deezer hier mehr Flexibilität). Neue Abonnenten können Deezer Premium meist 1 Monat gratis testen, oft gibt es auch Aktionen (z.B. 3 Monate für 1 €). Insgesamt ist Deezer leicht teurer, versucht dies aber durch Features zu rechtfertigen.

Audioqualität

Deezer streamt seit 2022 alle Abos in CD-Qualität. Früher gab es ein separates „HiFi“-Paket für 14,99 €, doch mittlerweile ist verlustfreies FLAC-Audio (16 Bit/44,1 kHz) im normalen Premium-Abo enthalten. Über 90 Mio. Songs stehen in FLAC zur Verfügung , was Deezer sehr attraktiv für Klangfans macht. Hi-Res-Audio (24 Bit) bietet Deezer allerdings nicht – hier sind Tidal HiFi Plus, Amazon und Qobuz voraus.

Trotzdem ist die Qualität via FLAC deutlich besser als MP3 und ein Pluspunkt gegenüber Spotify. Wer kein FLAC möchte, kann in den Einstellungen auch auf MP3 320 kbit/s runterregeln (spart Daten). Ein Alleinstellungsmerkmal war lange 360 Reality Audio: Deezer hatte eine eigene App „360 by Deezer“ für spatial Audio mit ausgewählten Tracks (in Kooperation mit Sony). Dieses Feature wird aber 2023 eingestellt, da Sony auf offene Formate setzt und auch andere Dienste 360°-Audio anbieten. Insgesamt liefert Deezer mit sehr guter Klangqualität ab – besser als Spotify, gleichauf mit Apple/Amazon (in CD-Qualität).

Musikauswahl

Deezer gibt die Größe seines Katalogs mit über 120 Millionen Titeln an – etwas höher als die 100 Mio. von Spotify & Co. Vermutlich zählt Deezer hier auch viele regionale Tracks und Remixes mit. Praktisch findet man auf Deezer das allermeiste, was es auch woanders gibt. Bei deutschsprachigen Inhalten (Musik, Hörspiele) ist Deezer traditionell stark – z.B. gibt es eine große Hörbuch-Sektion innerhalb von Deezer. Über das Partnerangebot BookWire hat Deezer tausende Hörbücher und Hörspiele ins Abo integriert, die man sich teils auch herunterladen kann. Das ist ein Vorteil gegenüber Spotify, wo Hörbücher nicht im Abo enthalten sind.

Podcasts sind ebenfalls umfangreich vertreten, Deezer war hier früh dran (viele deutsche Podcasts gibt’s auf Deezer, inklusive exklusiver Originals in Frankreich). Exklusive Musik-Alben sind bei Deezer selten; jedoch investiert Deezer in Sessions und Eigenproduktionen – z.B. Deezer Originals wie spezielle Live-Aufnahmen von Künstlern nur für Deezer. Darüber hinaus kooperiert Deezer in Deutschland mit RTL+: Der Dienst RTL+ Musik (siehe unten) greift auf Deezers Katalog zurück. Insgesamt bekommen Sie bei Deezer alles von Klassik bis K-Pop, inkl. lokaler Favoriten. Regionale Charts, Musikvideos (eine Auswahl) und viele Playlists runden das Angebot ab.

Benutzerfreundlichkeit

Deezer hat eine saubere, übersichtliche App und einige innovative Features. Besonders hervorzuheben ist “Flow” – ein persönlicher endloser Mix aus Lieblingssongs und neuen Empfehlungen. Mit einem Tap startet man Flow und bekommt einen Radiosender, der sich dynamisch dem Geschmack anpasst – ideal, wenn man nicht weiß, was man hören will. Die Empfehlungs-Engine von Deezer ist gut, aber etwas simpler als Spotify (weniger komplexe Mix-Playlists, dafür der eine Flow-Knopf). Das Interface bietet einen Songtexte-Modus: Man kann sich zu vielen Songs synchronisierte Lyrics anzeigen lassen und sogar in einen Karaoke-Modus mit ausgeblendetem Gesang schalten – super für Singbegeisterte.

Deezer unterstützt Crossfading auf mobilen Apps (auf iOS verfügbar, Android in Arbeit) , Gapless ist selbstverständlich Standard. Eine spannende Funktion ist SongCatcher – ein in die App integrierter Musikerkennungsdienst (ähnlich Shazam), der erkannte Songs auch direkt zum Anhören bereitstellt. In Sachen Bedienung punktet Deezer mit klarer Struktur: Tabs für Musik, Podcasts, Favoriten etc. Ein Manko war lange die Community/Social-Funktion – diese wurde aber verbessert, man kann Freunden folgen und deren öffentliche Playlists sehen. Deezer lässt sich zudem stark personalisieren (z.B. welchen Startbildschirm man bevorzugt). Insgesamt macht Deezer das Musikhören einfach und angenehm, mit ein paar Alleinstellungsmerkmalen wie Flow, SongCatcher und sehr guter Lyrics-Anzeige.

Plattformen

Deezer ist auf fast allen Geräten verfügbar. Apps gibt es für Android, iOS, Windows 10 (UWP App) und MacOS. Außerdem läuft Deezer im Webbrowser mit einem HTML5-Player. CarPlay und Android Auto werden unterstützt, ebenso Apple Watch (mit Offline-Unterstützung) und Wear OS Uhren. Smart Speaker: Deezer ist als Standard-Musikdienst auf Amazon Alexa und Google Assistant einstellbar (in den jeweiligen Apps Deezer verknüpfen). Wer z.B. einen Sonos-Lautsprecher hat, findet Deezer in der Sonos-App als integrierten Dienst. Andere Multiroom-Systeme (Teufel Raumfeld, Denon HEOS usw.) haben meist Deezer-Integration.

Smart-TVs von Samsung, LG und Android TV können Deezer-Apps nutzen. Damit ist Deezer nahezu so breit verfügbar wie Spotify. Bemerkenswert: Deezer lässt explizit Login auf mehreren Geräten gleichzeitig zu (bis 3 bei Einzelabo) , was praktisch ist, wenn man z.B. am PC Musik laufen lässt und parallel am Handy steuert. Insgesamt bietet Deezer maximale Flexibilität bei der Gerätwahl.

Tidal

Überblick

Tidal hat sich als Musikdienst von Künstlern für Musikliebhaber positioniert. Bekannt wurde Tidal 2015, als Star-Rapper Jay-Z den Dienst übernahm und Künstler wie Beyoncé, Kanye West & Co. als Mitinhaber einstiegen. Zwar konnte Tidal kommerziell nie an Spotify heranreichen, hat sich aber eine treue Anhängerschaft vor allem unter Audiophilen erarbeitet. Tidal bietet verlustfreie CD-Qualität und Hi-Res-Audio im Abo, lange Zeit als einziger großer Dienst neben Qobuz. Außerdem findet man auf Tidal viele Musikvideos und teils exklusive Inhalte (z.B. Live-Konzerte, Dokus).

Mit über 100 Millionen Songs in hoher Qualität deckt Tidal das meiste ab, was man sich wünscht. Tidal ist heute in der Hand des Twitter-Gründers Jack Dorsey (Block Inc.) und versucht sich durch besonderen Klang und Künstlerunterstützung zu profilieren.

Preis

Tidal hat zwei Hauptabos: Tidal HiFi und Tidal HiFi Plus. HiFi kostet 10,99 € pro Monat (Einzelperson) – vergleichbar mit Spotify Premium. Studierende zahlen ~5,49 € (50% Rabatt) und ein Familienabo (bis 5 Mitglieder) kostet 16,99 €. HiFi Plus schlägt mit 19,99 € mtl. zu Buche (Familie: ~29,99 €). Der Unterschied: Im HiFi-Abo bekommt man Musik in verlustfreiem FLAC (16-Bit) und maximal CD-Qualität. Im HiFi-Plus-Abo erhält man zusätzlich Zugriff auf Hi-Res Masters (MQA-Technologie, bis 24-Bit/192 kHz) sowie 3D-Audio (Dolby Atmos und Sony 360 RA) und einige Spezialfeatures (höhere Tantiemenbeteiligung für Künstler). Für viele Nutzer reicht das günstigere HiFi-Abo völlig, da CD-Qualität schon sehr gut klingt.

Kostenlos gibt es Tidal nur als Trial; eine werbefinanzierte Free-Version, die es testweise in den USA gab, wurde 2024 wieder eingestellt. Insofern ist Tidal ein reiner Premium-Dienst ohne Gratis-Stufe. Aktionen: Tidal bietet oft längere Testphasen (z.B. 2 Monate kostenlos) und spezielle Deals. Insgesamt ist Tidal beim Preis im Rahmen – das HiFi Plus Abo ist teuer, richtet sich aber an Enthusiasten.

Audioqualität

Klang ist das Hauptargument von Tidal. Schon das HiFi-Abo streamt verlustfrei in 16 Bit/44 kHz – also CD-Klangqualität. Damit hören Sie Musik exakt so, wie sie auf CD vorliegt, ohne Kompressionsverluste. Das HiFi-Plus-Abo geht noch weiter und bietet einen großen Teil des Katalogs als Master-Versionen in bis zu 24 Bit/96 oder 192 kHz (die sog. MQA-Masters). Dafür braucht man allerdings entsprechende Hardware/DAC, der MQA dekodieren kann, um das volle Potential zu entfalten. Viele moderne Smartphones schaffen das mit Software-Unterstützung aber recht gut.

Zusätzlich hat Tidal mit HiFi Plus Dolby Atmos Music eingeführt – über geeignete Geräte (z.B. Soundbars, Heimkino oder Kopfhörer mit Atmos) kann man Songs in immersivem 3D-Klang hören. Ebenso gibt es einige Sony 360 Reality Audio-Tracks. In Standard-Einstellungen liefert Tidal etwa 320 kbit/s AAC (für sparsame Streams), aber wer Tidal nutzt, wird meist auf HiFi stellen. Der Unterschied zu Spotify ist hörbar: mehr Detail, kein Artefakte. Im direkten Vergleich mit Apple/Amazon (die auch Lossless bieten) gibt es kaum Differenzen – es hängt mehr vom Mastering ab. Kurzum, Tidal ist ideal für Audiophile, die bestmöglichen Klang wünschen.

Musikauswahl

Mit über 100 Millionen Songs ist Tidal in der Breite sehr gut aufgestellt. Alle großen Labels sind an Bord, ebenso viele Independent-Labels. Berühmt wurde Tidal zunächst durch exklusive Alben großer Künstler (Beyoncé, Rihanna, Kanye West brachten Releases zeitweise nur auf Tidal). Diese Strategie wurde aber weitgehend aufgegeben – inzwischen erscheinen Alben meist überall gleichzeitig. Dennoch hat Tidal manches im Programm, was andere nicht haben: z.B. hochwertige Musikvideos (über 100.000 Videos ), teils exklusiv produzierte Konzerte oder Sessions und Dokumentationen von Künstlern. Wer gern Musikvideos schaut, findet bei Tidal eine breite Auswahl in HD-Qualität, ähnlich wie Apple Music oder Vevo. Podcasts und Hörbücher sind bei Tidal weniger im Fokus (es gibt einige Podcasts, aber nicht in Deutsch).

Eine Besonderheit: Tidal engagiert sich für Künstlerförderung – Programme wie Tidal Rising stellen aufstrebende Musiker vor, und im HiFi-Plus-Abo geht ein Teil der Gebühr als Bonus an die meistgehörten Künstler des Nutzers (user-centric payment model). Insgesamt werden Sie bei Tidal vermutlich alle gewünschten Songs finden, außer vielleicht sehr regionalspezifische Inhalte. Die kuratierten Playlists und Empfehlungen sind auf den US-Markt zugeschnitten, aber es gibt auch Tidal Deutschland-Playlists mit Schlager, Deutschrap etc. Unterm Strich ist Tidal’s Katalog top, der Fokus liegt aber klar auf Musik (für Hörspiele/Podcasts greift man besser zu anderen Diensten).

Benutzerfreundlichkeit

Tidal bietet eine ansprechende, dunkle UI, die optisch an Spotify erinnert. Playlisten erstellen, Songs herunterladen etc. funktioniert gewohnt einfach. Was Tidal auszeichnet, ist die Übersichtlichkeit – die Apps wirken aufgeräumt und zeigen in den Einstellungen auch technische Details (z.B. „Dieser Track spielt in 24-bit 96 kHz“). Empfehlungen bei Tidal sind okay, aber nicht so fein segmentiert wie bei Spotify/Deezer. Man bekommt personalisierte Mixe (My Mix 1-6) und eine My Discovery, aber Tidal setzt stärker auf manuelle Erkundung: Genres, Stimmungs, Neuerscheinungen werden prominent präsentiert. Für Fans bestimmter Musikrichtungen hat Tidal schöne kuratierte Bereiche (z.B. „Masters“-Kategorie für Hi-Res Alben, „Video“-Sektion, „Tidal Rising“ für Newcomer).

Die Suche funktioniert gut, auch das Finden von Videos eines Songs oder verschiedenen Versionen ist einfach. Eine Einschränkung: Crossfade-Funktion gibt es nicht, Tidal spielt Songs stets mit kurzer Pause dazwischen – hier hat man sich entschieden, puristische Wiedergabe vorzuziehen. Dafür ist Gapless natürlich vorhanden. Songtexte werden für viele Songs angezeigt (via Kooperation mit Musixmatch), aber nicht alle Songs haben Lyrics. Tidal bietet interessante Stats: z.B. kann man sich anzeigen lassen, wie oft man einen Künstler gehört hat, und HiFi-Plus-Nutzer sehen ihre Top-Künstler, an die ihr „Fan-Beitrag“ (ein Teil der Gebühr) geht. Insgesamt ist Tidal einfach zu bedienen und richtet sich an die, die Musik gerne bewusst genießen (dank tollem Klang und ansprechender Präsentation).

Plattformen

Tidal unterstützt Smartphones (Android/iOS), PC/Mac (App oder Webplayer) sowie Smart-TVs (einige Android TV/Fire TV). Eine Stärke ist die Integration in HiFi-Geräte: Es gibt Tidal Connect, womit man Tidal-Streams verlustfrei an kompatible Geräte (Netzwerkplayer, Lautsprecher) schicken kann – ähnlich Spotify Connect. Marken wie Bluesound, Sonos, Heos, Linn etc. haben Tidal eingebaut. CarPlay und Android Auto sind verfügbar. Amazon Alexa unterstützt Tidal in einigen Ländern (z.B. USA, UK) als Musikdienst, jedoch (noch) nicht in Deutschland.

Auch Google Assistant kann Tidal (noch) nicht direkt steuern. Auf HomePod ist Tidal mangels Siri-Anbindung außen vor. Nichtsdestotrotz: Für alle klassischen Geräte gibt es Apps oder Workarounds. Tidal lässt auf einer Handvoll Geräte gleichzeitig nutzen (glaube 1 aktiv stream pro Account, außer Family). Wer ein High-End-Soundsystem hat, findet oft Tidal als bevorzugte Streaming-Option, was es für Enthusiasten zur ersten Wahl in Sachen Integration macht.

Qobuz

Überblick

Qobuz stammt – wie Deezer – aus Frankreich (Gründung 2007) und hat sich als Boutique-Service für Audiophile und Musikkenner etabliert. Qobuz war einer der ersten Dienste mit Hi-Res-Streaming und legt Wert auf redaktionelle Inhalte: Album-Booklets, Reviews und kuratierte Empfehlungen spielen eine große Rolle. Der Katalog umfasst über 80 Millionen Tracks , mit Schwerpunkt auf hochwertigen Audio-Versionen. Qobuz ist in weniger Ländern verfügbar als die Großen (Deutschland gehört aber dazu) und hat eine kleinere Nutzerbasis, dafür aber einen exzellenten Ruf bei Klang-Enthusiasten und Sammlern.

Preis

Qobuz positioniert sich im Premium-Segment. Es gibt kein Gratis-Abo und auch keine werbefinanzierte Version. Stattdessen können neue Nutzer Qobuz meist 1 Monat kostenlos testen. Danach kostet das Standard-Abo (Studio Premier) etwa 14,99 € pro Monat (bei monatlicher Zahlung). Es gibt oft einen günstigeren Preis bei jährlicher Vorauszahlung (z.B. ~12,50 € im Monat effektiv).

Ein Familienabo (bis 6 Nutzer) liegt bei ca. $17.99/Monat (USD) bzw. um 20 € in Europa. Daneben bietet Qobuz einen speziellen Sublime-Jahrestarif (~179 €/Jahr), der neben Streaming auch Rabatte auf Hi-Res-Downloads im Qobuz-Store gewährt. Denn Qobuz ist auch ein Download-Shop für hochauflösende Musik – wer also gern Alben kauft und besitzt, bekommt hier beides kombiniert. Studentenrabatte bietet Qobuz nicht offiziell, und auch ein Duo-Abo fehlt bislang. Insgesamt ist Qobuz etwas teurer als der Durchschnitt, adressiert damit aber gezielt die Nische der Audiophilen.

Audioqualität

Qobuz steht für verlustfreien und hochauflösenden Klang. Alle Songs stehen mindestens in CD-Qualität (FLAC 16-bit/44,1 kHz) bereit, ein Großteil sogar in Hi-Res bis 24-bit/192 kHz – und das ohne künstliche Formate wie MQA, sondern im offenen FLAC. Qobuz hat als einer der ersten Dienste die Hi-Res-Zertifizierung (Hi-Res Audio logo) erhalten. Wer also das Maximum an Dynamik und Detail will, findet bei Qobuz viele Studio Master-Versionen. Populäre neue Alben sind oft direkt in 24-Bit verfügbar. Es gibt keine getrennten Abostufen für Hi-Res – alles ist inbegriffen.

Auf Wunsch kann man natürlich auch in niedrigerer Qualität streamen (MP3 320) um Daten zu sparen. Eine Besonderheit: Qobuz liefert zu vielen Alben das digitale Booklet als PDF mit, das man durchblättern kann – etwas für Genießer, die das Album-Feeling mögen. Im Bereich 3D-Audio war Qobuz bisher zurückhaltend; Dolby Atmos wird aktuell (Stand 2025) nicht unterstützt. Der Fokus liegt klar auf Stereo in bestmöglicher Qualität. Für Audiophile, die z.B. hochwertige DACs, Kopfhörer oder Anlagen besitzen, ist Qobuz damit eine der besten Quellen. Im direkten Hörtest gilt Qobuz-Streaming als referenzverdächtig – viele schwören auf eine leicht bessere Klangqualität im Vergleich zu Tidal/Amazon (obwohl es objektiv ähnlich sein sollte). Wer Wert auf unverfälschten FLAC-Klang legt, ist hier richtig.

Musikauswahl

Qobuz bewirbt „über 80 Millionen Titel“ , was etwas weniger ist als bei Spotify & Co. In der Praxis deckt Qobuz aber die meisten Genres sehr gut ab – insbesondere Klassik, Jazz, Blues und andere audiophile Genres sind eine Stärke (viele kleine Labels sind lizenziert). Mainstream-Pop und internationale Charts gibt es natürlich auch, jedoch fehlen vereinzelt Releases (gerade im Deutschrap oder bei japanischem/K-Pop gab es früher Lücken, die aber kleiner werden).

Exklusivinhalte als solche bietet Qobuz kaum – man setzt mehr auf die Art der Präsentation. Dafür gibt es viele eigene Playlists, Magazin-Artikel und Kritiken. Qobuz erstellt Albumrezensionen und Künstlerporträts, die man zu vielen Veröffentlichungen abrufen kann. Dadurch fühlt sich Qobuz ein bisschen an wie ein Online-Plattenladen mit angehängtem Magazin. Außerdem kann man wie gesagt Alben im Laden kaufen – teils gibt es exklusive Sondereditionen oder hochauflösende Versionen nur bei Qobuz zum Download.

Podcasts und Hörbücher sucht man bei Qobuz vergebens; der Dienst richtet sich klar an reine Musikhörer. Alles in allem reicht der Katalog für 99% der Nutzer locker aus, nur in ganz speziellen Fällen mag mal etwas fehlen. Fans von lossless Jazz-Classics oder Klassik-Boxsets schwören besonders auf Qobuz’ Auswahl.

Benutzerfreundlichkeit

Qobuz richtet sich an eine etwas andere Zielgruppe – und so ist die App-Oberfläche eher sachlich-elegant. Man merkt den Fokus auf Alben: Die Startseite zeigt oft neue Veröffentlichungen mit Rezension, kuratierte Auswahl („Neu in Jazz“ etc.) und persönliche Empfehlungen. Im Gegensatz zu Spotify & Co, wo Playlists und Tracks dominieren, lädt Qobuz zum Stöbern in Alben ein. Die Suchfunktion ist gut, es werden auch Komponisten und Werke (für Klassik) erkannt, was Klassik-Fans sehr freut.

Der Entdeckungsalgorithmus ist vorhanden (es gibt personalisierte Playlists wie „My Weekly Q“), aber längst nicht so zentral. Qobuz verlässt sich mehr auf redaktionelle Tipps. Das sorgt für ein „bewusstes“ Musikerlebnis: Man liest vielleicht die Rezension zum neuen Album, hört es dann in Ruhe durch, schaut ins PDF-Booklet – Qobuz fördert diese Musikkultur. Natürlich kann man auch bei Qobuz Playlists anlegen, Tracks shufflen etc., alle Basics sind da. Die Apps laufen stabil und haben ein schlichtes Design.

Lyrics-Anzeige bietet Qobuz meines Wissens nicht an. Crossfade/Gapless: Gapless ja, Crossfade nein – denn bei Alben in Klassik oder Live wäre das unpassend, Qobuz lässt Songs so wie sie sind. Ein Vorteil: In den Einstellungen kann man die Audioausgabe sehr präzise konfigurieren (Wahl des DAC, exklusiver Modus am PC für bitperfekten Output etc.). Die Bedienung insgesamt ist nicht ganz so „spaßig“ wie bei Spotify (weniger Social Features, Gamification), aber für ernsthafte Musikhörer sehr angenehm und werbefrei sowieso.

Plattformen

Qobuz bietet Apps für iOS/Android, eine Windows/Mac-Desktop-App und Webplayer. Wichtig für Hi-Res: Am Desktop unterstützt Qobuz bitperfekte Wiedergabe via eigener App, um die maximale Qualität an einen DAC auszugeben – etwas, das der Webplayer so nicht kann. CarPlay und Android Auto werden inzwischen unterstützt, sodass man Qobuz auch im Auto hören kann.

Integrationen in HiFi-Hardware sind exzellent: Viele High-End-Streamer (Naim, KEF, Yamaha MusicCast, Sonos, etc.) haben Qobuz-Unterstützung. Google Cast und AirPlay Streaming funktionieren natürlich ebenfalls (wenn auch mit Qualitätsbegrenzung durch die Protokolle). Sprachassistenten: Weder Alexa noch Google bieten Qobuz als wählbaren Musikdienst an – hier ist man auf Workarounds (Bluetooth oder externe Apps) angewiesen.

Für Klassikliebhaber gibt es zudem Dritt-Apps wie Roon oder Audirvāna, die Qobuz einbinden, um z.B. bessere Werkübersichten zu haben. Qobuz ist also auf allen gängigen Geräten nutzbar, wenngleich der normale Mainstream-User an manchen Stellen zwei Mal schauen muss (z.B. keine Smart-Speaker-Anbindung). Wer aber gute Hardware hat, wird Qobuz dort meist finden – es ist ein fester Name in der HiFi-Welt.

Napster

Überblick

Napster – einst als illegale Tauschbörse in den späten 90ern bekannt – ist heute ein legales Streamingangebot mit langer Historie. Nach einigen Eigentümerwechseln (u.a. Rhapsody in den USA) firmiert der Dienst nun wieder weltweit unter dem Kult-Namen Napster. Auch wenn Napster nicht mehr so prominent ist, hat der Service doch einiges zu bieten: 110+ Millionen Songs (also mehr als die meisten Konkurrenten) , Lossless-Audio, Hörbücher und eine benutzerfreundliche App. Napster kooperiert zudem häufig im Hintergrund – z.B. lieferte Napster die Streaming-Plattform für Angebote wie ALDI life Musik oder Telekom Musik. Für Endnutzer ist Napster aber auch direkt abonnierbar und eine durchaus interessante Alternative, gerade für Hörbuch-Fans.

Preis

Napster bietet ein straightforwardes Preismodell: Das Standard-Abo kostet 10,99 € pro Monat (nach 30 Tagen Gratis-Test ). Darin sind alle Leistungen enthalten – es gibt keine teureren HiFi-Pläne; Lossless ist inklusive. Ein Familienabo im klassischen Sinne gibt es nicht öffentlich, allerdings hatten z.B. Mobilfunkanbieter Bundle-Angebote (z.B. O2 mit Napster Family). Im direkten Vertrieb sieht Napster aber wie ein Einzelangebot aus. Rabatte für Studenten werden offiziell nicht beworben. Die kostenlose Nutzung ist nur als Trial oder stark limitierte Webradio-Funktion möglich – ein dauerhaftes Free-Abo mit Werbung existiert nicht. Insgesamt bewegt sich Napster damit preislich wie Spotify & Co. Die Bezahlung kann auch über Partner erfolgen (man konnte z.B. Napster über Handyrechnung buchen), und es gibt Napster-Gutscheinkarten. Über Amazon ist Napster indirekt erhältlich – etwa in Form von Napster-Guthabenkarten oder über Partnerportale.

Audioqualität

Überraschung für viele: Napster streamt mittlerweile in Lossless-Qualität. Der Dienst wirbt mit „The highest quality – Lossless audio“, also Musik ohne Qualitätsverlust. Das bedeutet, Songs liegen in FLAC 16-Bit/44,1 kHz vor und können so abgespielt werden. Damit hat Napster qualitativ zu Tidal und Co. aufgeschlossen. Früher war Napster auf MP3 320 kbit/s beschränkt, doch mit einem Relaunch wurde aufgerüstet. Hi-Res-Audio (24-Bit) bietet Napster allerdings nicht an, hier bleibt es bei CD-Qualität. Für die meisten Nutzer ist das bereits mehr als genug. Im Player kann man einstellen, ob man lieber Standardqualität (für Mobilfunkdaten sparen) oder höchste Qualität möchte.

Napster liefert zudem Musikvideos – über 100.000 Videos sind im Katalog. Diese laufen allerdings in der App nicht überall in Full HD. Podcasts werden in Napster nicht explizit erwähnt; man kann aber einige finden, wobei Napster kein Schwerpunkt auf Podcasts ist. Alles in allem: Napster hat sich vom MP3-Pionier zum Lossless-Anbieter gemausert, was einen echten Mehrwert darstellt, insbesondere da es im Preis inbegriffen ist.

Musikauswahl

110+ Millionen Tracks zählt Napster in seiner Bibliothek – eine beeindruckende Zahl, die sogar leicht über den Konkurrenten liegt. Das liegt daran, dass Napster auch Musikvideos und teils Karaoke-Versionen zählt. Praktisch werden Sie kaum einen Song vermissen. Napster hat Hörbücher und Hörspiele als wichtigen Bestandteil, vor allem im deutschsprachigen Raum. Schon zu Zeiten von „Napster Music-Flatrate“ mit Mobilfunkanbietern wurde die große Hörbuch-Auswahl beworben. In der Napster-App gibt es eine eigene Kategorie für Hörbücher mit Tausenden Titeln – ideal für Fans von Hörspielen, da diese bei Spotify/Apple nicht im Abo enthalten sind.

Exklusives gibt es bei Napster wenig, aber es gibt kuratierte Playlists von Napster selbst und Partnern. Eine Fun-Fact: Napster war Vorreiter bei „Musik-Flatrate“ – vieles, was heute Standard ist, hat Rhapsody/Napster schon in den 2000ern etabliert (Playlisten, Offline-Modus etc.). Der Katalog ist breit und global, mit Schwerpunkten auf gängige Genres. Durch die B2B-Kooperationen hat Napster auch internationale Inhalte (z.B. Telco-Partner in Asien speisen lokale Tracks ein). Summiert: Napster bietet alles, was das Ohr begehrt, inkl. der wichtigen Hörbuch-Sektion, was ein Alleinstellungsmerkmal ist.

Benutzerfreundlichkeit

Die Napster-App ist schlicht und funktional. Sie mag optisch nicht ganz so modern wirken wie Spotify, aber sie ist sehr übersichtlich gehalten – was auch ältere oder weniger technikaffine Nutzer anspricht. In Tests wird Napster oft für seine einfache Bedienung gelobt. Playlists erstellen, Titel suchen, Bibliothek verwalten – alles geht intuitiv. Die Startseite bietet Empfehlungen, Chart-Listen und Genre-Einstiege.

Der persönliche Mix ist nicht so ausgefeilt wie bei Spotify; Napster setzt mehr auf manuelles Stöbern. Dennoch gibt es eine rudimentäre Empfehlungsfunktion („Mix für Dich“ basierend auf Hörverlauf). Eine besondere Rubrik ist „Magic Playlists“ – Napster nutzt KI (sogar ChatGPT-Technologie) um auf Zuruf Playlists zu erstellen. Man kann ein Stichwort oder Motto eingeben und bekommt einen Playlist-Vorschlag mit Titel und Cover – ein spielerisches Feature, das kürzlich eingeführt wurde.

Die Hörbuch-Abteilung ist gut sortiert, man kann Lesezeichen setzen etc., was Hörspielfans freut. Was Napster etwas fehlt, sind ausgefallene Extras: Songtexte werden z.B. nicht so umfänglich angezeigt wie bei Apple/Spotify. Crossfade oder Gapless kann man einstellen (Gapless ist Standard, Crossfade meine ich gibt es keinen Schieberegler, zumindest ist es nicht prominent). Insgesamt überzeugt Napster durch Stabilität und Simplizität. Die App läuft flüssig, Streaming startet schnell. Man merkt Napster die lange Erfahrung im Streaming-Markt an – alles Wesentliche ist an Bord, ohne zu überfrachten.

Plattformen

Napster ist auf Smartphones (Android, iOS), Tablets und am PC verfügbar. Es gibt eine Windows-App (Napster für Windows 10) und eine Web-Oberfläche für Browser. Mac-Nutzer können den Webplayer verwenden. CarPlay und Android Auto werden unterstützt, sodass man Napster bequem im Auto nutzen kann.

Smart Speaker: Eine direkte Integration in Alexa oder Google Assistant gibt es nicht standardmäßig, aber man kann via Bluetooth vom Handy an einen Speaker streamen. Früher war Napster auf Sonos vorhanden (Rhapsody war einer der ersten Musikdienste auf Sonos überhaupt) – und auch heute lässt sich Napster in der Sonos-App als Musikdienst hinzufügen. Andere Multiroom-Systeme wie Heos oder Bose SoundTouch unterstützen Napster meist ebenfalls.

Smart-TVs haben keine dedizierte Napster-App, aber via Screen Mirroring/Chromecast kann man behelfen. Napster konzentriert sich eher auf Kernplattformen und überlässt B2B-Partnern die weiteren Integrationen. Somit deckt Napster zwar nicht alle Nischen ab, aber für den normalen Gebrauch auf Handy, PC und gängigen Streaming-Lautsprechern ist gesorgt.

SoundCloud

Überblick

SoundCloud nimmt unter den Streaming-Diensten eine Sonderrolle ein. Es ist nämlich vor allem eine Plattform für unabhängige Künstler und Creator, um ihre Musik hochzuladen und mit Fans zu teilen. Das heißt, neben bekannten Liedern findet man auf SoundCloud vor allem Remixes, DJ-Sets, Mashups, Demos und Tracks von Newcomern. Mit über 200 Millionen Titeln ist SoundClouds Angebot riesig – weitaus größer als bei Spotify –, allerdings stammen viele davon von unbekannten Künstlern oder Hobby-Musikern. Für Hörer, die gern neue Musik abseits des Mainstreams entdecken, ist SoundCloud ein Paradies. In den letzten Jahren hat SoundCloud auch Deals mit Major-Labels geschlossen, um deren Katalog gegen Bezahlung anzubieten.

So entstand ein zweistufiges System: SoundCloud Free/Go für User-Tracks und einige Werbung, und SoundCloud Go+ als Premium-Zugang zum vollständigen Katalog inkl. lizenzierter Musik.

Preis

Grundsätzlich kann man SoundCloud kostenlos nutzen (Streaming mit Werbeunterbrechungen) – insbesondere für die ganzen User-Uploader Songs. Die kostenlose Version erlaubt jedoch keinen Offline-Modus und hat begrenzte Audioqualität.

Für Hörer gibt es zwei Aboformen: SoundCloud Go für 5,99 € im Monat und SoundCloud Go+ für 9,99 € im Monat. Go entfernt die Werbung und ermöglicht Offline-Hören, umfasst aber nur den Katalog der Independents – viele große kommerzielle Songs sind in Go nicht enthalten (bzw. nur 30 Sekunden Vorschau). Dafür braucht man Go+, das den vollen Zugriff auf über 200 Mio. Tracks bietet – inklusive der lizenzierten Chart-Hits – und in bester Qualität streamt. Studenten erhalten Go+ für 4,99 € (50% Rabatt). Die meisten ernsthaften Nutzer werden zu Go+ greifen, um wirklich alles hören zu können. Für Künstler gibt es übrigens separate Pro-Tarife, aber das betrifft den Hörer nicht.

SoundCloud bietet meist 7 Tage Gratisprobe für Go und 30 Tage für Go+. Preislich liegt SoundCloud Go+ damit auf dem Niveau eines normalen Musikabos, allerdings mit dem großen Unterschied der Content-Mischung.

Audioqualität

SoundCloud war lange berüchtigt für eher niedrige Audioqualität (128 kbit/s MP3 Streams in der Free-Version). Mittlerweile hat sich das verbessert: Go+-Abonnenten erhalten viele Tracks in 256 kbit/s AAC („High Quality“) , was in etwa Spotify-Niveau entspricht. User-Uploads können in dieser höheren Qualität bereitgestellt werden, sofern der Uploader lossless hochgeladen hat. Free-Nutzer und Go (5,99 €)-Nutzer hören standardmäßig in reduzierter Qualität, was oft hörbar schlechter ist (128 kbit MP3). Eine Lossless-Option gibt es nicht; SoundCloud konzentriert sich eher auf breite Verfügbarkeit. Hier geht es mehr um den Inhalt als um perfekte Klangtreue.

Musikvideos im eigentlichen Sinne gibt es nicht, da SoundCloud audiofokussiert ist (einige Tracks haben animierte Hintergrundvideos, aber nicht vergleichbar mit YouTube). Podcasts existieren auf SoundCloud in Mengen – viele Indie-Podcaster laden dort hoch – jedoch sind das eher einzelne Creator-Uploads, keine kuratierten Podcast-Shows im großen Stil.

Kurzum: Top-Klangqualität ist nicht SoundClouds Stärke, aber mit Go+ ist es ausreichend gut, um Musik zu genießen, und man bekommt dafür eben auch einzigartige Mixes und Remixes.

Musikauswahl

Hier glänzt SoundCloud. Mit über 180 Mio. Tracks in der freien Version und >200 Mio. in Go+ hat keine andere Plattform so viel Audio-Content. Allerdings muss man unterscheiden: Viele davon sind Beiträge von Amateurmusikern, Remixe von DJs, private Mashups oder Nischen-Genres. Die Plattform ist ein Tummelplatz für Elektro, Hip-Hop Beats, Lo-Fi, Experimental, Soundcollagen und alles dazwischen. Bekannte Künstler stellen auf SoundCloud oft Remixes oder Promo-Mixes ein, die es auf Spotify nicht gibt.

Gerade EDM und Hip-Hop leben stark auf SoundCloud – einige heute berühmte Musiker (z.B. Post Malone) wurden dort entdeckt. Dank der Lizenzverträge findet man mit Go+ aber auch die meisten regulären Songs großer Labels, sodass SoundCloud theoretisch Spotify ersetzen könnte. Praktisch fehlen manchmal bestimmte große Veröffentlichungen, und SoundClouds Suchfunktion priorisiert oft die beliebten Remixes statt das Original – was Fluch und Segen sein kann.

Es gibt etliche Exklusivinhalte in dem Sinne, dass unbekannte Künstler ihre Musik nur auf SoundCloud haben. Wer auf der Jagd nach dem nächsten Geheimtipp ist oder gern Mixtapes und DJ-Sets hört, kommt an SoundCloud kaum vorbei. Offizielle Hörbücher hat SoundCloud keine; Podcasts wie gesagt nur usergenerierte.

In Summe: SoundCloud hat das größte, aber unkuratierteste Angebot – man kann wahre Schätze finden, muss aber manchmal suchen.

Benutzerfreundlichkeit

SoundCloud ist zunächst kostenfrei zugänglich, was die Hürde niedrig setzt. Die Weboberfläche und App haben einen sozialen Charakter: Man kann Künstlern folgen, Tracks liken, Kommentieren (einzigartige Funktion: man kann zu spezifischen Stellen im Track Kommentare abgeben – beliebt um Reaktionen auf Drops in EDM-Tracks zu sehen). Das UI ist auf den ersten Blick nicht so aufgeräumt wie Spotify, da viel Community dabei ist. Aber wer sich ein bisschen einarbeitet, findet sich zurecht. Playlists kann man natürlich erstellen, und es gibt Streams der Aktivitäten der Leute, denen man folgt (ähnlich einem Social Feed).

Die Entdeckung neuer Musik geschieht viel über Folgen und manuelles Stöbern, weniger durch Algorithmen – wobei es einen „Stations“-Algorithmus gibt, der ähnlich wie Radio funktioniert. Empfehlungen basierend auf Hörgewohnheiten sind vorhanden, aber nicht so prominent. Eher klickt man auf einen Track und schaut dann, was ähnliche User noch hochgeladen haben. Suche ist speziell: oft findet man zig Versionen eines Songs (Remix, Live etc.). Das kann verwirren, eröffnet aber auch eine Welt an Varianten.

Bedienungstechnisch fehlen manche Komfortfeatures großer Dienste – z.B. lückenlose Übergänge muss der Uploader gewährleisten (bei DJ-Mixen z.B.), Crossfade in der App gibt es nicht als Einstellung. Lyrics gibt es quasi nie, da das an den Uploader hängt. Dafür hat man die Community-Aspekte wie Kommentare und Reposts, was Spaß machen kann. SoundCloud fühlt sich mehr wie eine Musik-Community an als ein reiner Streamingdienst. Für Entdecker ist die App durchaus intuitiv, für jemanden, der „einfach nur Charts hören“ will, eher nicht erste Wahl.

Plattformen

SoundCloud gibt’s als Website und als App (Android/iOS). Eine spezielle Desktop-App existiert nicht (früher gab es mal eine Beta, aber inzwischen hauptsächlich Web). CarPlay/Android Auto sind kürzlich hinzugekommen, sodass man auch im Auto SoundCloud nutzen kann. Smart Speaker: Es gibt keine direkte Alexa-Integration, aber man kann via Bluetooth oder über Umwege (Alexa Skill von Drittanbietern) etwas erreichen – offiziell aber nicht. Google Assistant unterstützt SoundCloud ebenfalls nicht nativ als Musikquelle. Smart-TVs haben keine eigene App. Jedoch lässt sich SoundCloud über Chromecast Audio auf viele Geräte streamen (die App hat Cast-Support).

Sonos & Co: SoundCloud ist in die Sonos-App integrierbar, allerdings nur mit Go+-Abo (für die offiziellen Inhalte). Man kann also auf Multiroom-Lautsprechern SoundCloud hören. Insgesamt ist die Plattformabdeckung in Ordnung, wenn auch nicht so breit wie bei Spotify – was auch daran liegt, dass SoundCloud mit seinem Nutzer-Upload-Ansatz etwas außerhalb der Standards steht. Trotzdem: Mit Handy/PC (den Hauptplattformen) und den gängigen Verbindungen (Bluetooth, AirPlay, Chromecast) kommt man fast überall hin.

RTL+ Musik

Überblick

RTL+ Musik ist ein Neuling auf dem Markt und ein Spezialfall, da es kein eigenständiger Dienst, sondern Teil der RTL+ Medienplattform ist. RTL (bekannt aus TV/Radio) hat Ende 2022 seinen Video-Streamingdienst „RTL+“ um Musik, Podcasts und Hörbücher erweitert. Technisch und inhaltlich steckt dahinter eine Kooperation mit Deezer: RTL+ Musik greift auf Deezer’s Musikkatalog (über 120 Mio. Songs) zu und bietet auch identische Audioqualität. Der Unterschied liegt im Angebotspaket: RTL+ kombiniert Video-Streaming (Serien, Filme, Shows) mit Musik und weiteren Audioinhalten in einem Abonnement. Damit zielt RTL+ auf Nutzer, die einen „Alles-in-Einem“-Service möchten. Der Fokus ist eher auf den deutschen Markt beschränkt, wo RTL eine bekannte Marke ist.

Preis

RTL+ Musik gibt es nicht separat, sondern im Paket mit RTL+ Video. Es werden drei Modelle angeboten: RTL+ Free (kostenlos), RTL+ Max (12,99 € mtl., in Aktion oft 9,99 €) und RTL+ Family (18,99 € mtl., Aktionspreis 14,99 €). Nur Max und Family enthalten das Musik-Streaming. RTL+ Free bietet zwar einen Musikbereich, dieser ist aber stark eingeschränkt – man kann nur Podcasts, Radio-Livestreams und von RTL kuratierte Playlists hören , jedoch kein individuelles Lied on-demand und keine Hörbücher. Im RTL+ Max Abo bekommt man vollumfänglichen Zugriff auf die Musik-Flatrate (sprich: identisch zu Deezer Premium mit >120 Mio. Songs) plus alle Serien/Filme in der RTL+ Videothek plus tausende Hörbücher. RTL+ Family bietet dasselbe, nur für 4 gleichzeitige Streams bzw. mehrere Benutzerprofile (ähnlich einem Family-Plan).

Alle RTL+ Abos kann man monatlich kündigen (nach 30 Tagen Mindestlaufzeit). Preislich ist RTL+ Max mit ~13 € teurer als ein reines Musikabo – man erhält dafür aber auch Video und Hörbücher. Wer also ohnehin z.B. GZSZ, RTL-Shows oder Exclusives wie „Der König von Palma“ streamen will, bekommt die Musik hier quasi für ein paar Euro Aufpreis dazu. Einzeln lässt sich Musik nicht günstiger abonnieren, es sei denn man nutzt Deezer direkt.

Für Bestehende Deezer-Nutzer gibt es keine automatische Migration – es sind separate Angebote. Insgesamt ein interessantes Bündel, aber wer nur Musik möchte, fährt mit Deezer allein günstiger.

Audioqualität

Da Deezer-Technik genutzt wird, entspricht die Klangqualität RTL+ Musik = Deezer. Das heißt Streaming in bis zu 16-Bit FLAC (CD-Qualität) ist möglich, mit Default-Einstellung auf MP3 320 kbit/s. Hi-Res gibt es nicht, aber der Durchschnittshörer wird mit der Qualität sehr zufrieden sein. Im Gegensatz zum Video-Teil (der teils mit Werbeeinblendungen oder niedrigerer Auflösung bei Free daherkommt) ist der Musikteil bei RTL+ in Max/Family werbefrei und unlimitiert. Podcasts auf RTL+ (viele davon identisch mit dem Programm von AudioNow, das von RTL ersetzt wurde) sind ebenfalls werbefrei im Abo.

Hörbücher werden in hoher Qualität bereitgestellt (Mindest 128kbit MP3, oft besser). Kurz: In Sachen Audio steht RTL+ den anderen Premium-Diensten in nichts nach, da 1:1 die Deezer-Streams geliefert werden .

Musikauswahl

Inhaltlich greift RTL+ Musik auf Deezer zurück. Somit stehen über 120 Millionen Songs zur Verfügung , plus rund 90 Millionen Podcasts und eine große Hörbuch-Bibliothek. Zusätzlich nutzt RTL+ die Synergien mit dem eigenen Haus: Es gibt z.B. Playlists zu RTL-Formaten (etwa Songs aus „Princess Charming“ usw.). Außerdem kann man nahtlos vom Musikhören zum passenden Video auf RTL+ springen – z.B. ein Song aus einer Serie gefällt, Klick führt zur Serie in der App. Umgekehrt bewirbt RTL+ in der Video-App die dazugehörigen Playlists.

Exklusive Musik führt RTL+ nicht eigenständig, hier vertraut man ganz dem Deezer-Katalog. Aber durch die Hörbücher (die es bei Deezer so im eigenen Abo auch gibt) wird RTL+ zum Rundum-Audio-Paket. Für Nutzer könnte es etwas verwirrend sein, dass RTL+ und Deezer dasselbe anbieten – man sollte nicht beide parallel abonnieren. RTL+ Musik richtet sich primär an Streaming-Neueinsteiger, die vielleicht noch kein Spotify haben, aber von RTL angesprochen werden. Insgesamt ist die Auswahl ausgezeichnet (dank Deezer), und durch die RTL-Kuratierung kommen ein paar nette Extras (Sender-Playlists, Soundtracks) hinzu.

Benutzerfreundlichkeit

Hier liegt eine kleine Schwäche: RTL+ Musik muss über die RTL+ App genutzt werden (oder Web). Diese App vereint Video und Audio, was nicht so spezialisiert ist wie z.B. die eigenständige Deezer-App. Testberichte loben das Inhaltliche, merken aber an, dass technisch noch aufzuholen ist. Beispielsweise war anfangs die Musik-App nicht so reaktionsschnell oder funktionsreich. Viele Deezer-Features sind aber vorhanden: Flow-Mix (heißt bei RTL+ eventuell anders), Playlists, Favoriten, Downloads und auch Lyrics wie bei Deezer.

Die Struktur der App unterscheidet zwischen Video und Audio, was etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Vorteil: Es ist alles an einem Ort – man braucht keine separate App für Musik. Nachteil: Wer nur Musik will, muss sich durch den Video-Teil navigieren. Die Benutzerführung ist für Vielseitige Nutzer durchaus bequem, für reine Musikfans aber unnötig aufgebläht. Profile können in Family getrennt angelegt werden, sodass persönlicher Musikverlauf getrennt bleibt. Insgesamt ist RTL+ Musik bereits funktionsreich, aber man merkt, dass es noch in Entwicklung ist, um mit den reinrassigen Musikdiensten gleichzuziehen. Für bestehende Deezer-User gibt es kaum Anreiz umzusteigen, für RTL+-Video-User hingegen ein tolles Add-on.

Plattformen

RTL+ gibt es als App für iOS/Android, als Webseite und auf diversen Smart-TV-Sticks (Fire TV, Apple TV, Android TV). Auf all diesen kann man nun auch Musik abspielen. CarPlay/Android Auto sind (noch) nicht für RTL+ integriert, weil es primär ein Video-Angebot war. Möglicherweise folgt hier noch eine Trennung oder spezielle Audio-App. Smart Speaker: Da Deezer die Basis ist, könnte man via Alexa Deezer nutzen, aber direkt RTL+ Musik per Sprache geht nicht. Es gibt jedoch RTL+ Skills für Alexa (bisher eher für Podcasts).

Da RTL+ Musik jung ist, fehlt noch die breite Geräteunterstützung, die reife Musikdienste haben. Dennoch: Auf Smartphone und TV klappt alles, und wer eh RTL+ schaut, der hat die Plattform schon parat. Für HiFi-Fans ist interessant, dass man RTL+ Musik z.B. über Chromecast an Lautsprecher schicken kann (wenn die App das unterstützt – Deezer-Komponente tut es, Video-Teil auch, also ja). Zusammengefasst: Noch Luft nach oben bei dedizierten Musik-Integrationen, aber im Kern auf allen populären Geräten verfügbar.

Fazit

Die Musikstreaming-Landschaft bietet für jeden Geschmack und Bedarf den passenden Dienst. Spotify bleibt dank herausragender Personalisierung und riesiger Community der Allrounder, während Apple Music mit nahtloser Integration und HiFi-Sound vor allem Apple-Nutzer überzeugt. Amazon Music Unlimited* lohnt sich für Prime-Kunden und Klang-Enthusiasten (Hi-Res inklusive), und YouTube Music ist unschlagbar, wenn man neben Audio auch Videos und Raritäten schätzt. Deezer punktet mit innovativen Features wie Flow und einem offenen Family-Modell,

Tidal und Qobuz sind erste Wahl für Audiophile, die höchste Klangtreue suchen. Napster hält sich als benutzerfreundliche Alternative mit vielen Hörbüchern und Lossless-Audio wacker, während SoundCloud eine ganz eigene Welt für Entdecker und Indie-Fans eröffnet. Mit RTL+ Musik schließlich kommt ein hybrides Angebot ins Spiel, das Musik mit Video und Hörbüchern bündelt – interessant für alle, die ohnehin das RTL+ Universe nutzen wollen.

Letztlich hängt die Wahl vom individuellen Nutzungsverhalten ab: Preisbewusste können bei Spotify Free oder YouTube Free reinschnuppern, Qualitätsfanatiker greifen zu Tidal/Qobuz, Podcast-Junkies zu Spotify/Amazon, und Experimentierfreudige zu SoundCloud. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie Gratis-Testphasen, um Ihren Favoriten zu finden. In jedem Fall gilt: Noch nie war es so einfach wie 2025, Millionen von Songs jederzeit und überall zu genießen – ob Mainstream oder Underground, Streaming macht’s möglich. Viel Spaß beim Entdecken Ihres persönlichen Soundtracks!

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