Reaven? Nie gehört? Dann wird es aber jetzt Zeit! Schließlich zeigt uns die französische Band den Weg aus der aktuell eher langweiligen und epigonenhaften Welt der Popmusik. Hier gibt es vier Musiker, die ihre Instrumente beherrschen und dazu auch noch alle singen können. Die kleinen Hallen werden wahrscheinlich bald nicht mehr für ihre Konzerte ausreichen. Aber warum eigentlich sind die Jungs nicht bei der olympischen Abschlussfeier mit ihrem Song „Unbreakable“ in Paris aufgetreten? Das hätte wie die Faust auf’s Auge gepasst. Egal, dafür gibt es das (nicht mehr ganz so) neue Album „For Tomorrow“ und mit „Ordinary Heroes“ ist da sogar noch eine Hit-Single drauf.
Musik von heute für morgen
Um es vorweg zu nehmen und damit ich nicht soviel schreiben muss: Das Album ist großartig geworden, klingt hervorragend aufgenommen und ist abwechslungsreich eingespielt. Reaven hat die meisten Songs 2023 mit dem Symphony Orchestra live vorgestellt. Roméo Bassi und Vincent Fernandes sind für die Kompositionen verantwortlich und den beiden ist es gelungen, mir das Vertrauen in schlichte und umwerfende Rocksongs wiederzugeben.
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Und mit „schlicht“ meine ich melodie-selige und leichte Songs, die sofort ins Ohr gehen. Denn wann habe ich so etwas zum letzten Mal gehört? Neben Roméo (Leadgitarre) und Vincent (Drums) sind Rudy Bournazel und André Roche noch mit an Bord. Und während Rudy kraftvoll den Bass spielt, begleitet André die Songs kongenial mit breiten Keyboardflächen oder auch mal nur mit einzelnen Piano-Klängen.
Reaven: Popmusik aus Frankreich
Es macht keinen Sinn, auf die einzelnen Songs einzugehen. Denn alles greift ineinander und das Album ist von vorne bis hinten hörbar. Und wer darüber schimpft, dass es zuviel Schönklang gibt – warum eigentlich nicht? Ich habe in der Pop-Musik genau diese Art von Musik lange vermisst. Aber wer mir jetzt Billie Eilish, Lady Gaga, Sabrina Carpenter oder auch Linkin‘ Park entgegenhält, kommt mir gerade recht.
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Mehr InformationenDas ist wohlkalkulierte, auf Hit getrimmte Musik, die nicht unbedingt nachhaltig und eher beliebig ist. Im Netz wird die Band mit Coldplay oder auch Mando Diao verglichen. Ich würde eher Sad Café als Referenz nennen, eine britische Band aus den sehr frühen 1980er Jahren, die ebenfalls sehr eingängige Musik gemacht hat. Und die Franzosen machen genauso viel Spaß wie ein altes Album von Alan Parsons Project. Und das will schon was heißen. Merci beaucoup, Reaven.
Anspieltipps & Links zur Band
Neben „Ordinary Heroes“ können wir als weitere Songs für eine Hörprobe „Reflection“ und „Hope“ empfehlen. Und wer mehr über Reaven erfahren möchte, kann die Band im Netz besuchen:
- YouTube: https://www.youtube.com/reavenmusic
- Instagram: https://www.instagram.com/reavenmusic/
- Facebook: https://www.facebook.com/reavenmusic/
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