The Day The Earth Caught Fire – City Boy

Wer wissen will, wie die Band damals klang, sollte sich unbedingt einmal „Cigarettes“ vom Album „Book Early“ anhören – ein Meisterwerk, genau wie das Album The Day The Earth Caught Fire! Denn City Boy vereinigten das Beste von Queen und 10cc in sich, nämlich Jubelchöre und wahnwitzige Arrangements zugleich. Ihren ersten kleineren Hit hatten sie 1978 mit ihrem Song „5705“ der vorher noch „Turn on to Jesus“ hieß.

City Boy auf Tour

Der Laden hieß „Rock on“ und hatte gerade auf der Schadowstrasse in Düsseldorf neu eröffnet. Versteckt in einer Ladenpassage musste man durch eine Haustüre die Treppe rauf in den ersten Stock. Dort war ein großer Raum mit dunklen Wänden, allerdings hell erleuchtet. Links neben der Treppe war das Regal mit den Neuerscheinungen und wenn ich mich richtig erinnere habe ich erst „Stormwatch“ von Jethro Tull in der Hand gehabt. Und dann habe ich die Platte von City Boy gesehen. Das Cover sah großartig aus. Natürlich habe ich beide Platten gekauft. Kurz zuvor war ich bei meinem zweiten Konzert von Manfred Mann’s Earth Band. Es war die „Angel Station“-Tour und als Vorgruppe spielten, ganz genau, City Boy.

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Das Stück, welches bei mir hängen blieb, trug den Titel „Turn on to Jesus“. Das gab es aber nicht auf einem Album. Als Ersatz nahm ich also „The day the earth caught fire“ mit. Und die Platte verstaubte bei mir zu Hause. Bis mein Kollege Frank bei mir zu Hause war und sich das Album auslieh. Eine Woche später erzählte er mir, wie toll das Album ist, vor allem das Stück „Machines“. Frank hatte einen roten Ford Escort mit riesigen Boxen (natürlich selbst eingebaut). Er legte die Cassette ein, spulte bis „Machines“ vor und dreht die Lautstärke auf. Wahrscheinlich war das der Beginn meiner Schwerhörigkeit. Als ich zu Hause war, holte ich das Album raus, um es nie wieder wegzulegen. Und nie wieder zu verleihen.

City Boy vereinen Queen mit 10cc

Nach der Zeitansage geht der Titelsong sofort ab in Richtung Queen und 10cc, eine verdammt gute Kombination. Allein der Mix der völlig verrückten Gesangsstimmen inklusive Falsett ist betörend – das habe ich so noch nie bei einer anderen Band gehört. Und auch die Licks, die meistens von Mike Slamer gespielt werden, sind melodiös und dennoch von einer, wie soll ich sagen, sauberen Härte durchzogen. Die Drums poltern und kommen auf den Punkt. Bevor der Song am Ende auf Speed geht, gibt es Streicher und Chöre und Gitarren und alles was man so nicht erwartet.

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Bis heute steht das Album in meiner ewigen Bestenliste ganz oben. Und „Ambition“ ist das Stück, dass ich jedem Ersthörer empfehlen würde. Einziger Wermutstropfen: Auf meinem Albumcover waren die Laufzeiten der Stück falsch abgedruckt und als viel länger angegeben. Das stimmte leider nicht. Sehr schade.

Die Platte wurde damals natürlich noch analog aufgenommen und ich befürchte, dass die digitalen Ausgaben nicht überarbeitet worden sind. Aber das Album klang schon damals (subjektiv, natürlich) sehr gut. Daher ist Vinyl immer noch empfehlenswert.

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At the third stroke it will be three o’clock precisely

Ein Konzeptalbum, startet und endet mit der telefonischen Zeitansage. So muss das sein. Dazwischen brennt die Erde, wir lesen in der New York Times die neuesten Nachrichten und legen uns im längsten Stück der Platte die Karten. Und mit einer erneuten Zeitansage endet das Album und der Kreis schließt sich. Nach diesem Album machte die Band nur noch zu viert weiter. Es gab noch zwei weitere Alben, beide leider erfolglos und bei weitem nicht so überproduziert wie „The day the earth caught fire“. Und gerade diese Überproduktion von Robert John „Mutt“ Lange ist es, die das Album so hörenswert macht. Mehr heißt in diesem Fall viel mehr!

Daten zur Pressung von The Day The Earth Caught Fire

Erscheinungsjahr1979
Herkunftsland
Labelcode
Matrix Nr.
Anspieltipps„Ambition“; „The Day The Earth Caught Fire“
Daten zur hier bewerteten Pressung


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