Songs mit bester erster Sekunde – der Einstieg in die Musik: Das kann eine einzelne Snaredrum wie bei „Every breath you take“ von Police sein. Es kann aber auch ein Gitarrenfeedback wie bei „I feel fine“ von den Beatles sein. Jedenfalls hat die erste Sekunde die Macht, dich augenblicklich gefangen zu nehmen. Warum Elton John mit „I’m still standing“ dabei ist, wissen nur Harald und Markus. Und ihr, wenn ihr weiterlest.
Rüdiger
Die besten Originale: Songs und Melodien
Die besten Originale – damit sind nicht nur Songs, sondern auch Melodien gemeint, die man kennt, ohne zu wissen, wer sie gemacht hat. Jorge Ben mit „Taj Mahal“ hat Rod Stewart einen Riesenhit beschert. Und Gavin Sutherland ist durch Rods Version von „Sailing“ wahrscheinlich steinreich geworden. Das hatte Steve Wonder nicht mehr nötig, als irgendein cooler Rapper sein „Pastime paradise“ in „Gangsta’s paradise“ verwandelte. Und auch „Bombay Calling“ von It’s a beautiful day kommt einem irgendwie bekannt vor…
Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde – Heinz Rudolf Kunze
„Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde“. Genau das habe ich gedacht, als ich 1984 spätabends auf der A44 an Kassel vorbei fuhr. In meinem Autoradio lief dieses Album und ich hatte noch etwa drei Stunden bis nach Hause. 1984 war ein entscheidendes Jahr für mich. Trennung und Abschied, erste selbstgeschriebene Songs, andere Freunde, ein kompletter Neuanfang. Das passierte nicht alles auf einmal sondern nach und nach. Ich schloß mit meinem ersten Lebensabschnitt ab, etwas Neues wartete auf mich. Cool, so muß das auch für Heinz Rudolf Kunze gewesen sein, als er dieses Album veröffentlichte.
Out of Nowhere – Joe Egan
Joe Egan? Erinnert sich jemand an Joe Egan? Außer mein Freund René, der immer noch nach dessen Album „Out of nowhere“ sucht, wahrscheinlich niemand. Das muss ich ändern.
Can I Have My Money Back? – Gerry Rafferty
Jetzt doch Gerry Rafferty. Eigentlich wollte ich zuerst über Joe Egan schreiben. Aber in meinem Player lief gerade eher zufällig dieses Album, das ich in den letzten Jahren aus den Augen verloren hatte. „Can I have my money back?“ ist das erste Soloalbum von Gerry Rafferty, 1971 erschienen und ist ganz und gar wunderbar.
Selling England by the Pound – Genesis
Ich bin kein Musiker, ich kann nach mehr als 45 Jahren nicht mal drei Gitarrenakkorde hintereinander fehlerfrei spielen. Warum muß also gerade ich Genesis und „Selling England by the pound“ besprechen? Weil ich mich nach so langer Zeit entschuldigen will. Die Platte dauerte über 50 Minuten und passte nicht auf einer C90 Cassettenseite. Ich mußte ein Stück weglassen…
Hold out – Jackson Browne
Jackson Browne kam am 9. August 1980 zu mir nach Hause. Ich kannte seine Musik noch nicht, ich hatte keine Ahnung, auf was ich mich da einließ. Seit ich meine Ausbildung zum Bürokaufmann begonnen hatte, konnte ich mir jeden Monat eine Unmenge neuer Musik kaufen. Entweder gefiel mir das Cover einer Platte oder eine bestimmte Kritik hatte mein Interesse geweckt. So war das auch bei Jackson Browne. Der Musik Express hatte in seiner neuesten Ausgabe eine schöne Besprechung zum neuen Album „Hold out“ abgedruckt.
Ladies of the Canyon – Joni Mitchell
David Crosby ist vorgestern gestorben. Ich habe überlegt, was ich dazu schreiben kann. Und am besten schreibe ich darüber, was er zu „Ladies of the Canyon“ von Joni Mitchell beigetragen hat. Nämlich nichts. Crosby war nach Aussage von Joni Mitchell am Mischpult ein kompletter Versager. Und egal was Mitchell alles Schlechtes über David Crosby gesagt hat, er hat sie geliebt. Genau wie ich.
Out of the blue – Electric Light Orchestra
Tante Martha rauchte ihre Zigaretten am liebsten mit Hilfe einer schwarzen Zigarettenspitze. Eigentlich war sie gar nicht meine richtige Tante, dass hat man mir zu ihren Lebzeiten nie gesagt. Ich war immer im Glauben, sie wäre eine Verwandte, die mit ihrem Sohn im Gurkenland lebt, einem von Eisenbahngleisen eingerahmten Stadtteil von Düsseldorf. Jedenfalls hat mir Tante Martha Weihnachten 1977 eine große Freude gemacht und mir das erste Doppelalbum des Electric Light Orchestra „Out of the blue“ geschenkt. Warum sie das gemacht hat, hab ich völlig vergessen. Ich erinnere mich nur nach daran, dass mein Vater mit mir am ersten Weihnachtstag ins Gurkenland fuhr (ich war vorher noch nie dort), um bei Tante Martha diese Platte abzuholen. Da saß ich nun und schaute mir die Zigarettenspitze an. Zuerst mußte ich noch die besten Grüße ausrichten und mitnehmen, bevor ich endlich die Platte in Empfang nehmen durfte.
Turn of a friendly card – Alan Parsons Project
Es ist nicht besonders leicht, man eine so bekannte Platte wie „Turn of a friendly card“ vom Alan Parsons Project zu besprechen. Es wurde doch schon alles dazu gesagt, nur noch nicht von mir. Mein Cousin Oliver hat sich gerade eben noch einmal mit der Maxi-Single von „The Gold bug“ eingedeckt, dem einzigen instrumentalen Stück auf diesem Album von 1980, das zum ersten Male nicht in einem Gatefold-Cover steckte. Und er hat die Maxi gekauft, obwohl das Stück eine Minute kürzer ist, als auf dem Album. Der analoge Sound klingt auf einer 12-inch-Scheibe mit der breiten Rille einfach fetter. Dies ist aber nicht der einzige Grund, das Album zu besprechen – ich hatte es schon seit geraumer Zeit auf einer Liste mit gutklingenden Platten.