Die besten ersten Songs auf Alben

Das Eröffnungsstück, die Overtüre, die Einführung in eine Platte, die ersten Töne, der erste Song, das erste Stück – kurzgesagt die besten ersten Songs auf Alben. Darum geht es in dieser Liste, die unbedingt unvollständig bleiben muss. Ich möchte aber die üblichen Verdächtigen vermeiden und gerne auf Unerhörtes verweisen. Bei den nachfolgend genannten Songs geht es mir vor allem um Eure Neugierde und den Spaß dabei, mir entweder zuzustimmen oder einen Arschtritt zu verpassen, wenn ich völlig daneben liege. Also los geht’s!

Dave Davies – Where do you come from?

Album: Dave Davies
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Der völlig unterschätzte und manchmal tollpatschig agierende Bruder von Raymond Douglas Davies veröffentlichte völlig unerwartet sein erstes Soloalbum 1979. Das Cover der Platte zeigt den Gitarristen bei der Arbeit und sonst nichts. Das Album ist an Lärm und Spielfreude kaum zu überbieten, der Gesang erinnert mich an Rory Gallagher, und dessen Platten habe damals überhaupt nicht gekannt. Das Stück beginnt mit einem blechernen High-hat-Spiel und abgedeckten Gitarrentönen, bevor der erste Akkord die Sache für immer klar macht. Dave legt hier mehrere Gitarren übereinander und spielt bis auf die Drums alles selbst. Wer nach diesem Stück noch immer glaubt, dass der große Bruder alles besser wußte, wird hier eines Besseren belehrt. Unbedingt LAUT anhören. Der Rest des Albums läuft dann durch und jeder Song ist ein Treffer.


Joan Armatrading – Woncha come on home

Album: Show Some Emotion
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Heute ist die Armatrading leider beliebig geworden – jedes neue Album hat eingängige Songs anzubieten, aber innovativ ist Joan seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Grund genug, sich noch einmal mit diesem Lied zu beschäftigen, welches 1976 in ihr zweitbestes Album „Show some emotion“ einführte. Zu hören sind lediglich die akustische Gitarre und eine Kalimba, zu der Joan unnachahmlich singt. Der ganze Spuk ist nach knappen zwei Minuten schon wieder vorbei, dann geht die Scheibe mit dem Titelsong in die Vollen. Aber der Opener läßt mich mit dem Gefühl zurück, dass Joan ihn für mich ganz alleine gespielt hat.


Paul Brady – Crazy dreams

Album: Hard Station
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Ich greife einfach mal ins Regal und ziehe irgendeine Platte raus und wenn es dann auch noch „Hard station“ von Paul Brady trifft, kann man gar nichts mehr falsch machen. Der Ire ist eine Legende und hat hoffentlich genug Geld verdient, weil er auf ein oder zwei Alben von Tina Turner mit Stücken vertreten war. „Crazy dreams“ eröffnet dieses Album aus dem Jahre 1981. Die Vinyl-Scheibe habe ich damals verkauft, nachdem ich mir die CD gekauft hatte. Einer meiner größten Sammlerfehler, bis heute habe ich das Album auf keinen Trödelmarkt entdeckt. Auch hier eröffnet eine akustische Gitarre das Album und gibt den Takt vor für eine Stunde voller packender Songs. Und „Crazy dreams“ ist nur einer davon. Unbedingt weiterhören.


Steve Hackett – Narnia

Album: Please Don’t Touch
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Keine Ahnung, warum diesem Stück kein großer Erfolg teil wurde. Dabei war alles an Bord, was damals Rang und Namen hatte. Der großartige Steve Walsh von Kansas steuerte den Gesang bei und Hackett glänzte an den Gitarren. Der Auftakt klang, nun ja, nach Genesis und das sollte es wahrscheinlich auch. Die gezupfte zwölfsaitige Gitarre von Steve Hackett reicht völlig aus und man ist sofort im siebten Himmel. Das ganze Album ist innovativ, steckt voller verrückter Songideen und Klängen. Einmal gehört, nie mehr vergessen.


Elvis Costello – Beyond believe

Album: Imperial Bedroom
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Das Album „Imperial Bedroom“ wurde im Radio vorgestellt und gespielt wurde der zweite Song davon, nämlich “ Tears before bedtime“. Als auch noch gesagt wurde, dass Geoff Emerick das Album produziert hat, war ich bereits auf dem Weg in den Plattenladen. „Beyond believe“ eröffnet die Scheibe und Elvis Costello war mit seiner Stimme direkt an meinem Ohr dran: „History repeats the old conceits….“ und so weiter und so fort. Der Song besteht lediglich aus einem endlosen Text und die Band explodiert förmlich während der ersten Takte so unglaublich leise und trotzdem drängend. Der Bass ist brilliant, wahrscheinlich war McCartney im Studio nebenan. Und auch der Drummer weiß, was er tut. Es gibt noch eine alternative frühe Version mit dem Titel „The Land Of Give And Take“ – auch gut.


Chris Rea – Nothing’s happening by the sea

Album: Water Sign
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Erfolgreich war er zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt. Doch die Plattenfirma war anscheinend völlig zufrieden mit den Demo-Bändern und veröffentlichten sie so wie sie waren. Bei „Nothing’s happening by the sea“ kann man das Rauschen der Wellen hören und seine Füsse im Wasser spüren. Reas Stimme klingt rauchig, wenn er uns erzählt, das gerade nix am Meer passiert. Und doch passiert in diesem Moment so viel. Das dazu gehörige Album „Water sign“ ist sein fünftes. Und endlich der Beginn seiner Karriere. „Take me out of this darkness and into the morning light“ singt er am Ende des Albums.


Crowded House – I feel Possessed

Album: Temple of Low Men
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E-Piano, Schlagzeug, Bass, Gesang und wir kommen in Neuseeland an. Lange nicht mehr gehört und extra für diese Liste rausgesucht. Das Neil Finn bereits in jungen Jahren bei Split Enz sehr, sehr gute Songs eingespielt hat, wissen die Wenigsten. Und dass mir sein Bruder Tim 1983 mit seinem Album „Escapade“ meinen Sommer versüßt hat, weiß überhaupt keiner. Also sperrt die Ohren auf und laßt Euch auf das zweite Album von Crowded House ein, welches mit ganz hervorragenden Songs aufwartet – der Opener ist das beste Beispiel dafür.


Rickie Lee Jones – We Belong Together

Album: Pirates
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Was hier in den nächsten 5 Minuten passiert, ist Folgendes. Erst werdet Ihr dem Klavier zuhören, dann fängt Rickie an zu singen. Ihr denkt Euch, was für eine quäkende Stimme, das passt doch gar nicht. Doch dann zischt das Schlagzeug heran und klar, die akustische Gitarre kommt auch noch dazu. Die zweite Strophe ist dann schon zweistimmig, der Text läuft weg und dann die ersten Schläge auf den Drums und ihr schraubt die Lautstärke hoch, glaubt, jetzt geht’s los. Doch Rickie nimmt das wieder Tempo raus. Verarscht! Und während der letzte Klavieranschlag verhallt, denkt Ihr darüber nach, wie großartig das geklungen hat und spielt das Stück nochmal.


Wishbone Ash – You See Red

Album: No Smoke Without Fire
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Wer die Band kennenlernen möchte, ist mit diesem Stück und dem dazugehörigen Album bestens bedient. Ein melodiöses Riff, zweistimmig gespielt eröffnet den Song und verfolgt mich nun schon seit 1978. Der Satzgesang der Band folgt und man hört sofort die Essenz des Ganzen. Nie klangen Wishbone Ash besser. Vielleicht mag dem einen oder anderen dies etwas zu belanglos klingen, jedoch folgt relativ schnell nach einer Bridge, genau das, was Wishbone Ash am besten konnten: Ein Gitarrensolo und noch eines und noch eines und alles wunderschön und schnörkelos gespielt. Also macht die Ohren auf, das Album ist von vorne bis hinten sehr gut.


The Police – Message In A Bottle

Album: Reggatta De Blanc
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Perfekter Einstieg, mit dem es Police gelang, auch mich zu Hause abzuholen und zum lebenslangen Fan zu machen. Die drei blonden Jungs übten aber auch genug Druck aus und holten mit „Message in a bottle“ aus dem Stand die höchste Chartposition im UK. Während Drummer Stewart Copeland sich die Hände wund schlug, füllte Andy Summer mit seinen Gitarrenlicks die Lücken, die Sting ihm während seines Gesangs überließ. Die Platte gehört in jedes Plattenregal und ist auch für die Bayern geeignet, zumal Sting ihnen das Jodeln abgeschaut hat.


Mehr Bestenlisten, wie zum Beispiel die besten Songs unter drei Minuten, finden Sie in unserer Kategorie Listen.

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