Geformte Schallplatten: Was ist Shaped Vinyl?

Wenn Sie ein begeisterter Schallplattensammler sind, haben Sie sicherlich schon einmal von Shaped Vinyl gehört. Oder Sie haben eine Schallplatte gesehen, die nicht rund, sondern in eine besondere Form geschnitten ist. Aber wie sind diese einzigartigen Schallplatten entstanden und wie unterscheiden sie sich von den herkömmlichen runden Vinyls? In diesem Blog-Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über die Geschichte, Herstellung und die besonderen Merkmale von geformten Schallplatten.

Die Anfänge: Schellack-Schallplatten

Um die Ursprünge der geformten Schallplatten zu verstehen, schauen wir zunächst auf die alten Schellack-Schallplatten. Diese auch als 78er bekannten Platten, weil sie mit 78 Umdrehungen pro Minute abgespielt wurden, waren die ersten flachen, runden Scheiben, die von den 1890er Jahren bis in die 1950er Jahre hergestellt wurden. Sie wurden auf einem Grammophon abgespielt, dem Vorgänger unseres modernen Plattenspielers.

Grammophon
Bild von Alfred Derks auf Pixabay

Die meisten dieser 78er sahen recht unspektakulär aus – sie waren einfarbig schwarz mit einer matten Oberfläche und hatten wenig visuellen Reiz, abgesehen von gelegentlich farbenfrohen Etiketten. Um dies zu ändern, begannen die Plattenlabels in den 1930er Jahren damit, Bildplatten zu produzieren, die einen Papierkern mit einem Schwarz-Weiß-Foto und einer Schellack-Oberfläche hatten. Eines der frühesten Beispiele war das Lied „Calhand’s Last Ride“ von Jimmy Rogers im Jahr 1931.

Die Wiedergeburt der Picture Discs

In den 1940er Jahren versuchte die Firma Vogue Records, die Bildplatten erneut populär zu machen, indem sie eine solidere Konstruktion mit einem Aluminiumkern und einer bunten Grafik entwickelte. Trotz besserer Klangqualität und lebhafteren Kunstwerken scheiterten auch diese Versuche, hauptsächlich wegen der hohen Produktionskosten. Vogue Records war nur etwa ein Jahr lang im Geschäft.

In den 1950er Jahren stellten die Record Guild of America und Voco Records Bildplatten für ein jüngeres Publikum her. Diese waren günstiger, aber auch von minderer Qualität, da sie keinen Aluminiumkern hatten und oft aus Pappe bestanden. Diese Firmen legten den Grundstein für die spätere Produktion von Werbeplatten, wie den bekannten Schallplatten aus Cornflakes-Schachteln.

Der Durchbruch: Vinyl-Bildplatten

Nach vielen gescheiterten Versuchen gelang schließlich der Durchbruch mit den Vinyl-Bildplatten, wie wir sie heute kennen. Diese bestehen aus einem Vinyl-Grundkörper, zwei farbigen Fotos (eines für jede Seite) und zwei transparenten Plastikschichten, die die eigentlichen Rillen tragen. Die erste Schallplatte, die diese neue Technik nutzte, war das Album „Air Conditioning“ der britischen Progressive-Rock-Band Curved Air im Jahr 1971. In den 1970er Jahren folgten viele weitere solcher Platten.

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Im Bereich der Rockmusik, des Raps und der elektronischen Musik werden heutzutage oft Schallplatten hergestellt, die sich durch ihr Aussehen von der Standardplatte unterscheiden. Bei diesen Picture Discs wird durchsichtiges Material um ein gedrucktes Bild herum gepresst wird. Ebenfalls üblich sind gefärbte und/oder transparente PVC-Platten. Diese Schallplatten erscheinen oft in limitierter Auflage und können einen hohen Sammlerwert haben.

Die ersten geformten Schallplatten

Die erste geformte Schallplatte – Shaped (Englisch für geformt) Vinyl – wurde 1979 veröffentlicht: „Georgie Porgie“ von der Band Toto, die in Form eines Achtecks geschnitten war. Ein Jahr später brachte die Band The Police ihre Single „Message in a Bottle“ auf einer sternförmigen Bildplatte heraus, die einem Polizeiabzeichen ähnelte. Der Erfolg dieser beiden Veröffentlichungen führte zu einer Flut von einzigartigen, geformten Schallplatten, die wir heute kennen.

Besondere Formen und Designs

Die Kreativität bei der Gestaltung geformter Schallplatten kennt kaum Grenzen. Es gibt Platten in Form von Grammophonen, dem Rolling-Stones-Logo, einem Herz, dem Ghostbusters-Logo, dem Prince-Logo, dem AC/DC-Logo usw.

Klangqualität und Sammlerwert

Obwohl Shaped Vinyl meist auch als Picture Disc erhältlich ist, gibt es auch solche, die es nicht sind. Interessanterweise haben nicht-Bildplatten oft eine bessere Klangqualität. Der Grund dafür liegt in der Herstellungsweise von Bildplatten, die durch die zusätzliche Schicht aus Kunststoff tendenziell eine geringere Klangqualität aufweisen.

Für viele Sammler sind diese Platten jedoch vor allem wegen ihrer optischen Attraktivität interessant. Sie dienen als Dekorationsobjekte oder als Blickfang in der Sammlung und nicht unbedingt wegen der Musikqualität.

Fazit

Geformte Schallplatten oder Shaped Vinyl sind eine unterhaltsame Ergänzung zur Welt des Schallplattensammelns. Sie beweisen, dass es beim Sammeln von Schallplatten nicht nur um die Musik geht, sondern auch um die Kunst und die visuelle Präsentation. Diese besonderen Platten haben das Potenzial, mehr Menschen für das Sammeln von Vinyl zu begeistern und die Vielfalt dieser Leidenschaft zu zeigen!

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