City Boy – Die vergessene Art-Rock-Perle der 70er

Als ich mit 16 Jahren anfing, Konzerte in der Düsseldorfer Philipshalle zu besuchen, war mir nicht klar, dass es damals auch immer noch sogenannte „Vorgruppen“ gab, heute neudeutsch „Support-Act“ genannt. So kam ich unter anderem in den Genuss, bei Supertramp auf Chris de Burgh zu stoßen. Bei Saga bin ich ganz bewusst nur wegen Chris Rea hingegangen. Und bei Manfred Mann’s Earth Band wurde ich zufällig von City Boy begrüßt. Die blieben mir sofort mit ihrem Song „Turn On to Jesus“ im Ohr hängen. An den Rest kann ich mich leider nicht mehr erinnern.

Der damalige neueste Plattenladen „Rock on“ (siehe auch die Charlie-Alben) hatte auf der Schadowstraße eröffnet. Ich hatte dort schon mehr als 50 Alben gekauft, manchmal auch nur deshalb, weil mir das Cover gut gefiel. Und das Cover des neuen Albums „The Day The Earth Caught Fire“ von City Boy gefiel mir besonders gut. Das war am 5. September 1979. Aber erst einmal ließ ich das Album liegen, bis ein Arbeitskollege, dem ich die Platte ausgeliehen hatte, mir erklärte, dass es großartig ist.

Art Rock zwischen Queen, 10CC, Styx und Supertramp

Die Zeitschrift „Rocks“ titelte im Januar 2019 „Art Rock zwischen Styx und Supertramp“ – ich habe damals bei meiner Plattenkritik zum Album „The Day The Earth Caught Fire“ Vergleiche zu 10CC und Queen gezogen. Und wenn ich jetzt noch einmal die Zeitschrift aufschlage, steht dort exakt: siehe oben!

Gegründet wurde City Boy von Steve Broughten und Lol Mason, zuerst unter dem Namen „Back In The Band“. Ihr Manager ergatterte einen Plattenvertrag, die Plattenfirma forderte aber eine Neuausrichtung der Musik in Richtung Rock. Mike Slammer startete als Bassist, wechselte aber schnell zur Gitarre, hinzu kamen dann noch Max Thomas, Chris Dunn und Roger Kent. Und dann hatte die Gruppe außerordentliches Glück, dass der Produzent ihres ersten Albums ein junger südafrikanischer Toningenieur namens Robert John „Mutt“ Lange war. Der machte sich viel später einen Namen als Produzent für AC/DC („Highway To Hell“ und auch „Back In Black“) oder auch als Produzent und Ehemann von Shania Twain.

City Boy

Das erste Album* wurde innerhalb einer Woche aufgenommen. Voraussetzung dafür war allerdings, dass die Band bereits im Proberaum den Grundstein für die Stücke gelegt hatte. Und letztendlich hatte die Band von allem etwas zuviel: Musikalität, wunderbare Ideen, Mut und vor allem Talent. Und einen Produzenten, der für sie alles sortierte und kanalisierte.

Gelungener Einstieg

Bereits der Einstieg ins Album ist gelungen. Mit „(Moonlight) Shake My Head And Leave“ kommen die Markenzeichen von City Boy zum Tragen. Der Satzgesang, das E-Piano, der Chor im Hintergrund und natürlich die E-Gitarren von Mike Slamer. Auch wenn Slamer heute einräumt, dass es ein wenig zu viel des Ganzen gewesen wäre, ist es aber genau diese Mischung, die den Sound der Band ausmachte.

„Deadly Delicious“ bietet dann mit einem toll orchestriertem Gesang und seinen Gitarreneinschüben einen erstklassigen Drive. Unvermittelt zieht das Tempo an, stoppt, geht weiter. Dann der Break und eine Steeldrum spielt auf. Ein sanftes Gitarrensolo und dann wieder ein heftiges Riff, ein Drumbreak und wir sind wieder am Anfang. Dieser Abwechslungsreichtum wird uns auch bei den nächsten Alben begleiten. Wie schon gesagt – tausende Ideen und alles auf einmal.

Reggae-Sound

Als Single wird „The Hap-Ki-Do Kid“ ausgekoppelt und auch hier gibt es zuerst einen Reggae-Sound, dann satten Rock-Pop. Der Song hatte Hit-Potential, wurde als erster Song überhaupt bei „Top of the Pops“ live gespielt. Leider haben nicht viele zugehört. Das ganze Album war ein überbordendes Kabarett mit vielleicht zu viel Text und zu vielen musikalischen Brüchen („Oddball Dance“). Aber machten das nicht auch Queen? City Boy hatten allerdings leider keinen exaltierten Frontmann, dafür aber von allem eben etwas und deshalb auch von Queen, zu hören im Song „The Greatest Story Ever Told“.

Dinner At The Ritz

Das zweite Album entstand noch im selben Jahr wie die erste Platte. Und was für eimn Quantensprung! Die Platte war noch direkter und kraftvoller, hatte noch bessere Songs und offensichtlich wieder von allem viel zu viel. Der Opener „Momma’s Boy“ hatte alles zu bieten, eine druckvolle Hook, Twin Guitars, Satzgesang bis zum Schluß und klingt noch heute großartig. Der zweite Song „Walk On The Water“ spielt wiederum mit Reggae-Versatzstücken, dreht zum Ende hin auf und sollte gar nicht aufhören. Und was Slamer hier auf seiner Gitarre zum besten gibt, ist einzigartig.

CD/VinylJPC  |
Streaming
Prüfen Sie hier den Preis bei Amazon oder JPC.*

Perfekte Arrangements und orchestrale Magie

Die Keys sind besonders schön in „Narcissus“ und begleiten die schlingernden Gitarrenlinien kongenial, die Soundeffekte, die Robert John Lange auf die Stimmen legt sind absolut neuartig und hörenswert. Und dann kommt der Titelsong „Dinner At The Ritz“ und räumt die erste Seite ab. Das Stück erinnert bemerkenswerterweise an „Une nuit a Paris“ von 10CC und ist genauso klasse. Der Song besteht aus drei Teilen und gerade das Outro ist magisch orchestriert. Nach einem Drumbreak sind wir auf der Zielgeraden und der Song endet mit einem schönen Gitarrensolo und einem im Mix verstecktem Saxophon.

Progressiver und temporeicher auf der B-Seite

Die zweite Seite geht noch mehr in Richtung progressiver Rockmusik. Es sind keine vertrackten, mit verfrickelten Gitarrensoli aufgeblähten Songs (Yes, Genesis, etc.), sondern einfach nur schön verzierte Songs mit ganz viel Tempo („Goodbye Blue Morning“) und melodischen Chören. Und anders als der Kollege von Rocks, der im damaligen Artikel den letzten Song “ State Secrets – A Thriller“ heraushebt, finde ich gerade den zweiten Song der B-Seite „The Violin“ besonders gelungen. Und mir fällt dabei auf, dass der Song eigentlich in meinen Liste mit den schönsten Geigenklängen gehören müsste.

Drei Songs, zwanzig Minuten – eine progressive Reise

Drei Songs in zwanzig Minuten, das hört sich nach Prog an und ist es auch, allerdings anders als gedacht. Deshalb findet man auch nichts über die Band auf den „Babyblauen Seiten“. Aus meiner Sicht ein Fehler. „State Secrets“ beendet das Album und ist natürlich großartig. Der Song besteht aus drei Teilen und auch nach mehrmaligem Hören findet man immer wieder neue raffinierte Details. Und alles ist aus einem Guß. Und dann gibt es noch einen überragendes „Slamer“-Ende mit einem Gitarrenton auf dem Punkt.

Young Men Gone West

Bei der Recherche zu dieser Rezi finde ich zu diesem Album viele Querverweise zu Supertramp. Und beim Durchhören der Songs fallen mir vielleicht ein paar Parallelen zum Gesang von Rick Davies auf, das war es aber auch schon. Dieses Mal gibt es 11 Songs, alle um die 4 Minuten lang, nur ein Song ist etwas länger geraten. Ein erstes Zugeständnis an den Markt, konzisere Songs für die Hitparaden zu schreiben, was allerdings schon wieder nicht gelingt.

CD/VinylJPC  |
Streaming
Prüfen Sie hier den Preis bei Amazon oder JPC.*

Zu gut für die Charts?

Aus meiner Sicht hatte die Band auch nichts in den Single-Hitparaden verloren, dazu war die Band einfach zu gut.“Bordello Night“ eröffnet die Scheibe und ist wiederum viel zu abwechslungsreich strukturiert. „Dear Jean (I’m Nervous)“ geht gut ab und auch hier sind es die Gitarren von Mike Slamer und die Keys von Max Thomas, die dem Song das gewisse Etwas bescheren. Der Satzgesang tut sein Übriges und dann gibt es wieder ein Übersolo von Slamer, getrieben vom Stakkato-Piano (hmmm, vielleicht doch Supertramp?)

Ein Ohrwurm zum Abschluss der ersten Seite

Wie schon auf dem vorherigen Album beendet das Titelstück die erste Seite. „Young men gone west“ ist ein Ohrwurm und gehört eigentlich auf jede Playlist der siebziger Jahre. Das Outro ist nicht auf ein schnelles fade-out aus, sondern der Song schleicht sich mit einem Gitarrensolo, einem Keyboard-Lick und einem mehrstimmigen Chor raus. Mehr geht nicht.

Ein Reggae zum Einstieg in die zweite Hälfte

Die zweite Seite startet mit einem Reggae und „I’ve Been Spun“. Danach kommt mein Lieblingssong des Albums, nämlich „One After Two“. Schön straight mit einer tollen Melodie und einer Leadgitarre, die gerade in den dafür gedachten Lücken die Schönheit einer zweiten Melodie hinein zaubert. Und dann noch ein Solo und noch ein Piano-Lick und Schluß.

Spaß und Skurrilität im weiteren Verlauf

„The Runaround“ startet mit einem E-Piano und man hat sofort den Klang sämtlicher Charts und den Sound aller wichtigen Bands dieser Jahre im Kopf. Das macht einfach gute Laune und viel Spaß. Weiter geht es mit „The Man Who Ate his Car“ und einem Mann, er sein Auto ißt und dabei leichte Verdauungsprobleme bekommt. Am Ende hört man kurz, wie er aufstoßen muß.

„Millionaire“ beendet das Album mit Orchesterklängen. Der Song war wohl als Piano-Ballade geplant, trägt aber nun komplett arrangiert mit schönen Bläsern zum Abschluss der Platte bei. Wiederum toll gesungene Chöre und ein Ende auf hohem Niveau.

Book Early

Roy Ward löste Roger Kent auf Druck von Robert John Lange ab, der der Band ein Ultimatum („Er oder ich!“) setzte. Roy übernahm auch den Leadgesang bei einigen Stücken und es ist sein Gesicht, das wir im Video zu „5705“ sehen dürfen. Das Video verrät uns auch, dass der Sound des Tastentelefons am Anfang des Stückes, uns die Telefonnummer zu „Mercury Records“, der Plattenfirma, vorspielt. Roy Ward macht einen guten Job, einen noch besseren macht wie immer Mike Slamer an der Gitarre. Es ist schon unglaublich, wieviele markante Soli der Mann songdienlich spielen konnte.

CD/VinylJPC  |
Streaming
Prüfen Sie hier den Preis bei Amazon oder JPC.*

5705

Viel wurde über die Single und einzigem Hit „5705“ geschrieben, der zuerst „Turn On To Jesus“ hieß und wegen seinem freizügigen Text von der BBC nicht gespielt werden sollte. Die Band musste auf Druck der Plattenfirma einen neuen Text einsingen. Mehr als Platz 8 in der britischen Hitparade war trotzdem nicht drin. Aus meiner Sicht lenkt dieser Song viel zu sehr vom wirklichen Highlight des Albums ab, nämlich „Cigarettes“ und es wieder einmal der letzte Song auf der ersten Seite, der hier abräumt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Was „Cigarettes“ aus meiner Sicht so besonders macht ist das lange und komplexe Solo am Ende. Bis heute weiß ich nicht genau, was ich da höre und wann. Sind es die Keyboards, sind es die Gitarren, die übereinander gelegt worden sind? Ich habe keine Ahnung. Und doch ist es aus meiner Sicht eines der großartigsten Outros ever. Die restlichen Songs sind sehr guter Durchschnitt und können gar nicht besser sein, als die beiden bereits erwähnten Lieder. Anders sieht das der Kritiker von „All Music Guide“, der „Book Early“ als das beste Album der Band betrachtet und die nachfolgende Platte gar nicht mehr bewertet.

The Day The Earth Caught Fire

Ich habe das Album bereits in einem separatem Artikel besprochen. Wer die Band kennenlernen möchte, sollte mit dieser Platte starten. Hier ist alles versammelt, was City Boy ausmacht. Robert John „Mutt“ Lange fuhr gerade riesigen Erfolgt mit AC/DC ein und benutzte seine „neuen“ Erfahrungen für dieses Album. Aufgenommen wurden die Songs auf den Bahamas und die Bandmitglieder hatten ihre Familien dabei. Die mitgebrachten Songs waren überdurchschnittlich gut – es sollte ein Konzeptalbum werden.

CD/VinylJPC  |
Streaming
Prüfen Sie hier den Preis bei Amazon oder JPC.*

Ein unterschätztes Meisterwerk

Bei Amazon schreibt jemand, dass dies kein gutes Album sei. Vielleicht sollte er es doch noch einmal auflegen, vor allem die Vinyl-Version ist der CD drückend überlegen und auch das Konzept kommt zweigeteilt noch besser zum Tragen. Eingebettet in einer Zeitansage startet das Album mit dem Titelsong und alleine dieses Stück rechtfertigt den Kauf des Albums. Völlig überdrehte Chöre, Falsettstimmen, Keys und Gitarren in allen Farben, verschiedene Soli und ein Mike Slamer in Höchstform. Gerne wäre ich bei der Aufnahme in Nassau dabei gewesen.

Eine musikalische Achterbahnfahrt

Mit „It’s Only The End Of The World“ geht die Welt weiter unter, danach kommt die erste Ballade (glaubt man zumindest zuerst). Doch „Interrupted Melody“ ist eben genaus dies, nämlich „unterbrochen“. Mittendrin startet er Song durch und auf einem Gitarrenriff wird der Chorgesang mit überbordenden Melodien gelegt. Der zweite Höhepunkt des Albums.

Ein unvergesslicher Moment im Auto

Meinem Kollegen Frank gefiel die zweite Seite besonders gut und er spielte uns in seinem Ford Escort auf dem Weg zur Berufsschule zuerst „Up In The Eighties“ und dann „Machines“ vor. Ich saß auf dem Rücksitz und hinter mir waren die Aufbaulautsprecher von Blaupunkt platziert. Ich hatte das Album bis dahin entweder noch gar nicht oder nur kurz gehört. Langsam schlichen sich die Drums nach vorne und Frank machte während der Fahrt die Musik noch etwas lauter. Das war es. Das Album hatte mich abgeholt und würde mich für den Rest meines Lebens begleiten, da war ich mir sicher.

Der krönende Abschluss: “Ambition”

Ersthörer werden sicher den abschießenden Longtrack „Ambition“ als Highlight des Albums betrachten, kommen hier doch noch einmal sämtliche Trademarks der Band zum Tragen. Ein ungewöhnliches Intro auf der akustischen Gitarre, dann kommen Streicher hinzu, bevor das Stück wieder einmal mit einem Reggae startet. Das alles ist so unglaublich „bunt“ (mir fällt kein anderes Wort ein) und schön strukturiert. Die Drums korrespondieren mit dem Chorgesang, die elektrische Gitarre im Hintergrund knarzt und treibt den Rhythmus. Dann der Break und eine Hook leitet über zum zweiten Teil des Stückes „Me And My Tarot“. Hier kommen die von mir in meiner ersten Kritik erwähnten Jubelchöre zum Einsatz, manchmal im Hintergrund versteckt, dann wieder prominent ganz vorne platziert.

„Take a card:‘ they said, „you need your fortune read,
Take some good advice and leave when you are led“

Dann gibt es ein erstes Solo, ein weiteres längeres Solo läßt den „Tarot“-Teil ausklingen und es beginnt der „Rev-On“-Part, der schlicht und einfach mit einem Gitarrenfeedback eingeleitet wird. Der Synthesizer übernimmt den Auftakt und harte Drums begleiten uns in den dritten Teil des Songs. Alles ist glänzend in diesem Song, kein Instrument überflüssig, der Chor wechselt im Stereobild von links nach rechts, es gibt einen Call & Response, dann werden die Stimmen komplett überdreht, die Chöre überschlagen sich, die Streicher spielen einfach drüber, das Chaos löst sich einem Drumbreak auf und die Hook kommt zurück:

„Ambition took care of him right to the end
Ambition, his mother, his wife and a friend
And the end came easy“

Was man hier hören darf ist mindestens genauso gut wie das beste Album von Queen und vielleicht sogar noch besser als das. Die Platte hört auf, wie sie begonnen hat, nämlich mit der Zeitansage.

Heads Are Rolling

Es ist im Prinzip die gleiche Geschichte wie bei Charlie – das Management hatte kein Interesse mehr, die Plattenfirma ließ die Band ebenfalls hängen, es gab Streitereien und plötzlich waren es nur noch vier Herren, die ohne den angestammten Produzenten weitermachten. Die Songs wurden deutlich kürzer. sparsamer und ohne Bombast arrangiert. Und der Titel des Albums bringt es auf den Punkt es rollen Köpfe und leider die falschen. An Bord sind neben Mike Slamer noch Max Thomas, Roy Ward und Lol Mason.

CD/VinylJPC  |
Streaming
Prüfen Sie hier den Preis bei Amazon oder JPC.*

Und trotzdem ist das Album kein lächerlicher AOR-Abklatsch, sondern immer noch feiner (Hard-)Rock. Roy Ward und Lol Mason stemmen die Vocals zusammen und Mike Slamer zeigt hier bereits die ersten Ansätze für seine übernächsten musikalischen Schritte mit der Band „Streets“

It’s Personal

Das letzte Album* ist vergleichbar mit „Heads Are Rolling“. In den Liner-Notes zur CD-Ausgabe des Albums schreibt Max Thomas:

„… und schließlich haben wir „It’s Personal“, wie von City Boy gewohnt eine musikalisch recht abwechslungsreiche Sammlung von Songs, die ein ebenso breites Themenspektrum behandeln.“

„It’s No Ordinary Life“ eröffnet die Scheibe und immer noch gibt es diese tollen Melodien auf der Gitarre und beim Gesang. Wenn Mike Slamer keine harten Riffs beisteuern würde, wäre es einfach nur Popmusik auf gehobenem Niveau. Doch durch die Gitarren und die immer noch kippenden Chorgesänge ist das immer noch besser als das, was andere vergleichbare Top-Bands zu Beginn der achtziger Jahre lieferten.

„The Blind Leading The Blind“ gibt uns Reggae mit einer Prise New Wave und eine sehr gute Hook. Das alles ist immer noch schön anzuhören, auch wenn seitdem fast 45 Jahre vergangenen sind.

Danach war Schluß, Lol Mason gründete die Maisonettes und hatte mit „Heartache Avenue“ einen kleineren Hit. Roy Ward hatte kurzzeitig Erfolg mit der Band „Tight Fit“ und mit denen einen Nummer Eins Hit, das schreckliche „The Lions Sleep Tonight“.

Mike Slamer erhielt von Steve Walsh (Kansas) einen Anruf und bat ihn, doch bei seiner neuen Band „Streets“ einzusteigen. Nach zwei Alben war auch diese Phase vorbei. Mike hatte danach noch ein paar Projekte, allerdings aus meiner Sicht nicht mehr die Klasse, die er bei City Boy hatte.

Was bleibt von City Boy?

City Boy haben sieben faszinierende Alben und eine Anthology-Sammlung veröffentlicht. Darunter ein Ausnahmealbum, nämlich „The Day The Earth Caught Fire“. Und natürlich „Cigarettes“, welches ich mir jetzt nach 5 Stunden Schreiben gönnen werde, auch wenn ich Nichtraucher bin und bleibe:

„Cigarettes that you leave unlit
Just a trace of lipstick on a filter tip
Cigarettes that you leave unlit
You’d better smoke it,

Before you choke on it“


Mehr Rezensionen zu Musikalben und Schallplatten gibt’s hier:


*Werbehinweis für Links: Es handelt sich um einen sog. Affiliate-Link. Wenn auf der verlinkten Website etwas eingekauft wird, erhalten wir eine kleine Provision.